Cvikov
(Zwickau)

Cvikov (Zwickau) liegt im Vorgebirge des Lausitzer Gebirges in einer Ausweitung des Tales des Boberský potok (Boberbach). Der Ort entstand an einer alten Handelsstrasse, die aus Mittelböhmen über Česká Lípa (Böhm. Leipa) nach Zittau führte. Das Städtchen war das wirtschaftliche Zenturm der Herrschaft Milštejn (Mühlstein), später gehörte es zur Herrschaft Zákupy (Reichstadt). Die älteste Erwähnung von Cvikov stammt aus dem Jahre 1352, in dem hier bereits eine Pfarrkirche bestand. In den Jahren 1680 und 1775 kam es hier zu Bauernaufständen, bei denen die aufständischen Bauern ihre Zuflucht auf dem nahen Zelený vrch (Grünberg) suchten. Die Stadt litt schwer unter Durchmärschen im Dreissigjährigen Kriege und auch im preussischen Kriege von 1778. Im Zweiten Weltkrieg wirkte in der Umgebung die Widerstandsgruppe Waltro.
Im Jahre 1680 wurde die Stadt von einer Pestepidemie betroffen; der Pestfriedhof wurde in einem Birkenhain nahe dem ehemaligen Bräuhaus an der Strasse nach Drnovec (Klein Grün) errichtet. Auf diesem Friedhof wurden auch die Opfer der Choleraepidemie im Jahre 1850 begraben.

Südlich des Stadtplatzes steht die dreischiffige, ursprünglich gotische St. Elisabeth-Kirche, die in den Jahren 1553-1558 im Stile der gothischen Renaissance vom italienischen Baumeister Benedikt Ferri umgebaut wurde. Zum Baue des Turmes (in den Jahren 1578-1580) wurde der auf dem nahen Dutý kámen (Hohlstein) gebrochene feste (verkieselte) Sandstein verwendet. Im Jahre 1726 wurde die Kirche im Barockstile umgebaut, ihr heutiges Aussehen bekam sie bei der Renovierung im Jahre 1868. In ihrem Inneren befindet sich ein spätgothisches Grab Christi von M. Heuffner (1567), ein Altar des Hl. Johann von Nepomuk und eine Rokoko-Orgel aus dem 18. Jahrhundert, ein spätbarocker Altar aus dem 19. Jahrhundert und zwei barocke Grabsteine der Familie Zöllner aus Svor (Röhrsdorf) aus dem Jahre 1757.
Die Kirche steht in einem kleinen Park, der an der Stelle eines alten Friedhofes errichtet wurde; an seiner nur teilweise erhaltenen Umfriedungsmauer befinden sich weitere Grabsteine. Einer von ihnen stammt von Josef Max aus Sloup (Bürgstein).
Vor der Kirche sieht man eine frühbarocke Statuengruppe aus dem Jahre 1697. Ursprünglich stand sie auf dem Stadtplatze vor dem Rathaus, später wurde sie an das Ende der Töpfergasse übertragen. Nach ihrer Renovation im Jahre 1996 kam sie vor die Kirche. Die Gruppe, bestehend aus einer zentralen Statue der Jungfrau Maria und den Statuen des Hl. Wenzel, Johannes und Sebastian an den Seiten, steht auf einem dreiseitigen Sandsteinsockel.

In der Südecke des Stadtplatzes steht das Empire-Gebäude des ehemaligen Rathauses vom Anfang des 19. Jahrhunderts mit einem kleinen Türmchen auf dem Dache. In der Zittauer Gasse steht gleichfalls ein Empire-Haus No. 68 mit einem Risalit aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts und ein ebenfalls aus dem 19. Jahrhundert stammendes Fachwerkhaus No. 46 mit einem Halbwalmdach.
Nordöstlich der Stadt auf dem Křížový vrch (Kreuzberg) befindet sich eine Wallfahrtskapelle, an der Strasse nach Svor steht eine Barockstatue des Hl. Prokopius aus dem 18. Jahrhundert.

An der Strasse nach Rousínov (Morgentau) befindet sich die Häusergruppe Martinovo Údolí (Martinstal).

Weitere Informationen

Text: Jiří Kühn; Übersetzung: Petr Kühn.
(Eine ausführlichere Beschreibung der Stadt ist nur auf Tschechisch verfügbar)