Städte und Gemeinden
Záhoøín
(Sohr)
Záhoøín (Sohr)
Einstöckiges Haus mit Umgebinde am Rande der Gemeinde.
Foto: Jiøí Kühn.
Záhoøín liegt etwa 1 km westlich von
Svitava
(Zwitte) am Nordosthange des
Tisový vrch (Eibenberg)
an der Strasse nach Svojkov (Schwoika). Zum ersten Male wird es im Jahre 1455
als wüstes Dorf "Zahorie" ewähnt, das wahrscheinlich in den Hussitenkriegen
zerstört worden ist. In einer Urkunde aus dem Jahre 1471 wird die Gemeinde bereits
mit "Záhoøín" bezeichnet, später wurde aber öfter der deutsche Name Sohr verwendet.
Allerdings lebte bereits im Jahre 1387 ein gewisser Zdislaus von Sohr, dessen
Zugehörigkeit zu Záhoøín aber nicht belegt ist.
Záhoøín gehörte zur Herrschaft Sloup (Bürgstein) und war eine selbstständige
Gemeinde mit eigenem Dorfrichter. Der erste nachgewiesene Dorfrichter ist 1713
Georg Goerlich. Das Dorf war aber niemals besonders gross, es hatte nur 5 Bauernhöfe
und auch später wurden nur 7 Häuser gezählt, weil man auch zwei Ausgedingehäuschen
in die Zählung einbezogen hatte. Früher gab es hier auch eine Gaststätte, die
aber schon vor langen Zeiten eingegangen ist.
Bei der Verwaltungsreform von 1850 wurde Záhoøín an
Svitava
(Zwitte) angeschlossen, später wurde es wieder selbstständig. Trotzdem hatten
beide Gemeinden auch weiterhin eine gemeinsame Geschichte. Sie gehörten zur
Pfarre in
Sloup und hatten seit 1876 einen gemeinsamen Friedhof in Svitava.
Auch besuchten die Kinder von Záhoøín die Schule in Svitava. In Kriegszeiten
verbargen sich die Einwohner von Záhoøín in den Felsen unterhalb des
Tisový
vrch (Eibenberg).
Im Jahre 1900 war Záhoøín die kleinste Gemeinde des Bezirkes Nový Bor (Haida)
und von den hiesigen fünf Oekonomen bildeten drei die Gemeindevertretung. Im
Ganzen lebten hier 34 Einwohner, die sich hauptsächlich von Landwirtschaft und
Waldarbeit ernährten. Es gab hier fünf Bauern, andere Einwohner widmeten sich
dem Handwerk oder arbeiteten in den Fabriken in
Lindava
(Lindenau) und
Sloup (Bürgstein). Auf eine Strassenverbindung
mit der Umgebung musste Záhoøín bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts
warten, als man die Strasse von
Svitava nach Nové domky
(Neuhäusel) und Svojkov (Schwoika) baute.
Záhoøín (Sohr)
Werner Kreuz unter dem Tisový vrch (Eibenberg).
Foto: Jiøí Kühn.
1945 war die Einwohnerzahl bis auf 25 gesunken, nach dem Kriege wurde die Gemeinde
entvölkert und hat nur noch 4 Häuser, die als Rekreationsobjekte genutzt
werden. Im Jahre 1960 wurde Záhoøín zusammen mit
Svitava
an
Lindava (Lindenau) angeschlossen und seit 1981 gehören
alle drei Gemeinden zu
Cvikov (Zwickau i. Böhmen).
In den Wäldern westlich des Dorfes sind zwei kleine Denkmäler versteckt. Im
Sattel zwischen dem Slavíèek (Slabitschken)
und Šišák (Schieferberg) steht die 1740 erbaute
kleine Záhoøínská kaple (Sohr-Kapelle), und an
einem alten, am Ostabhange des Tisový vrch (Eibenberg)
in den Modlivý dùl (Betgraben) führenden Waldwege
hat sich der steinerne Sockel des Wernerschen Kreuzes, das 1867 von Franz und
Maria Werner aus dem Hause No. 2 erbaut wurde, erhalten können. An ihrem
Hause hing früher auch ein grosses hölzernes Kreuz; nach dem 2. Weltkriege wurde
das Haus abgerissen und heute sind nur Reste seiner Grundmauern zu sehen.
Záhoøín hat keine bedeutenden Landsleute. Vielleicht war das
der Grund dazu, dass man von hier wenigstens den durch seine Amerikareisen berühmten
Franz Werner anführte. Er lebte einige Zeit als Goldgräber in Kalifornien, von
wo er aber nicht mehr zurückkehrte.
Weitere Informationen