Sloupské skály
(Bürgsteiner Felsen, Bürgsteiner Schweiz)
Aussicht aus der Hraběnčina vyhlídka auf Sloup mit dem Klíč im Hintergrund.
Foto: Jiří Kühn.
Die Sloupské skály (Bürgsteiner Felsen) befinden sich an der Nordwestseite des Slavíček (Slawitschken), etwa 0,5 km südlich vom Friedhof von Sloup (Bürgstein). Aus dem Sockel des basaltischen Slavíček springt hier nach Westen ein flacher Sandsteinkamm heraus, dessen Nordflanke in einige kurze Schluchten und Felsenkämme zerfällt. Ihre steilen, waldbewachsenen Abhänge werden von interessanten Felsgebilden begleitet, in denen sich eine Reihe der verschiedensten Höhlungen, Überhänge, Felsenfenster und Höhlen befindet.
Der flache Scheitel des Kammes bildet eine kleine Hochebene, an deren Nordrand die sog Hraběcí stezka (Grafensteig) entlangläuft. Der etwa 700 m lange westliche Teil dieses Pfades schlängelt sich am Rand des niedrigerenTeiles der Hochfläche oberhalb der Samuelova jeskyně (Samuelshöhle) entlang und wird Dolní Hraběcí stezka (Unterer Grafensteig) genannt. Heute sind an ihm einige Aussichtspunkte hergerichtet. Der erste von ihnen ist die Vyhlídka Emanuela Maxe (Emmanuel Max-Aussicht), die nach 2000 auf einem jetzt allmählich verwachsenden Kahlschlag errichtet worden ist; von ihr aus öffnet sich eine Aussicht in westlicher Richtung über den Skalický vrch (Langenauer Berg) und den Chotovický vrch (Kottowitzer Berg) auf Prácheň (Parchen), den Kamm des Česká skála (Tscheschkenstein) und andere Berge des Böhmischen Mittelgebirges um Volfartice (Wolfersdorf). Etwa 200 m weiter ist die Hraběnčina vyhlídka (Aussicht der Gräfin), die früher als Grafenstein bezeichnet wurde. Von ihrem Felsvorsprung gibt es den wahrscheinlich schönsten Ausblick auf das Zentrum von Sloup (Bürgstein) mit dem Schloss und der Kirche der hl. Katharina vor dem Hintergrund mit Nový Bor (Haida), der am Horizont durch die bewaldeten Kämme der Česká skála (Tscheschkenstein) mit dem Kamm der Klučky (Klutschken) und dem herausragenden Kegel des Klíč (Kleis) abgeschlossen wird. Zwei weitere Aussichtspunkte, die Hradní vyhlídka (Burgaussicht) und die Maxmiliánova vyhlídka (Maximilians Aussicht) bieten weniger ausgedehnte Ausblicke auf Sloup (Bürgstein) und seine Umgebung.
Jezevčí díra (Dachsloch).
Foto: Jiří Kühn.
Kurz vor dem Ende des Dolní Hraběcí stezka (Unterer Grafensteig) zweigt aus der Hochebene nach Nordosten ein auffallender felsiger Bergkamm mit dem Liščí díra (Fuchsloch) ab, auf dessen Kamm eine Abzweigung zu weiteren Aussichtspunkten markiert ist. Hinter diesem Kamm liegt das tiefe, bewaldete Tal Konvalinkový důl (Zaukengrund), das auf beiden Seiten von interessanten Felsgebilden mit der auffälligsten sog. Švédská stěna (Schwedenwand) begrenzt ist. Durch dieses Tal führt der Verbindungspfad vom Scheitel der Hochebene unter dem Slavíček (Slawitschken) hinunter zum Fusse dieser Felsenwelt und weiter nach Sloup (Bürgstein). Am Rande des steilen Absturzes über der Švédská stěna (Schwedenwand) verläuft weiter nach Osten die Horní Hraběcí stezka (Oberer Grafensteig), von dem sich zwischen Bäumen stellenweise interessante Ausblicke auf den gegenüberliegenden hřbet Liščí díry (Kamm des Fuchsloches) und in das Tal nach Sloup (Bürgstein) öffnen. An einer Stelle oberhalb der Švédská stěna (Schwedenwand) befindet sich die Aussicht Vyhlídka poštolek (Turmfalkenaussicht) mit einem in den Felsen gehauenen Sitz, in deren unmittelbarer Nähe sich die etwa 3 m tiefe Höhle Jezevčí díra (Dachsloch) befindet. Im Felsen neben ihr wurde eine einfache Tafel mit der Abbildung eines Fuchses, dem Namen O. Hegenbart, einem Kreuz und dem Datum 9.5.1889 eingemeisselt. Etwas weiter nach vorn trennt sich der Grafensteig vom Rand der Felsen und führt durch eine Schneise zur Wegkreuzung an der hundertjährigen Douglasien am Fusse des Gipfelkegels des Slavíček (Slawitschken).
Etwa 200 m östlich des Konvalinkový důl (Zaukengrund) springt aus dem Sockel des Slavíček (Slawitschken) nach Norden ein kleiner, waldbestandener Ausläufer hervor, dessen felsigen Nordwestabhang zwei ausgeprägte und steile Schluchten unterbrechen. Die südlicher gelegene, Velká soutěska (Grosser Engpass) genannte Schlucht wird an beiden Seiten von senkrechten Felswänden begrenzt, die die Bergsteiger Velké Apollo und Malé Apollo (Grosser und Kleiner Apollo) nennen. In ihrem unteren Teile befindet sich auch ein ziemlich grosser Überhang, der gelegentlich zum Übernachten benutzt wird. In der nächsten Umgebung befinden sich noch einige Felstürme, unter denen die zweigipfelige Socha svobody (Freiheitsstatue) bei den Bergsteigern besonders beliebt ist. Die weiter nördlich liegende Malá soutěska (Kleiner Engpass) trennt den letzten, unter den Bergsteigern Padavka (Fallobst) genannten Ausläufer ab. An seiner Nordseite entstand ein interessanter Überhang mit einer kleinen Höhle, die in einen engen, durch ein Felsenfenster nach aussen mündenden Gang übergeht.
Felsen in der Velká soutěska.
Foto: Jiří Kühn.
Grotte mit dem Felsenfenster.
Foto: Jiří Kühn.