Brnišťský vrch - Věneček
(Laufberg - Kränzelberg)
Der Brništský vrch (Laufberg) vom Süden.
Foto: Jiří Kühn.
Der Brnišťský vrch (Laufberg, 491 m) ist ein auffallender, bewaldeter
Basaltberg, der isoliert etwa 2 km westlich von Brniště (Brins) und 1,5 km
nordöstlich von Velenice (Wellnitz) aus der gewellten Landschaft aufsteigt.
Der Berg selber ist nicht besonders interessant. Er ist vollständig von überwiegendem
Misch- und Laubwalde bewachsen und sein Gipfel ist ganz ohne Aussicht. Nur vom
abgeholzten Rande eines alten Steinbruches an seinem Nordwesthange gibt es eine
schöne Aussicht auf die Landschaft um Lindava (Lindenau),
Cvikov (Zwickau) und Kunratice
(Kunnersdorf), die von einem von den Bergen Tisový
vrch (Eibenberg) über den Ortel (Urteilberg), Klíč
(Kleis), Jedlová (Tannenberg), Zelený
vrch (Grünberg) zum Luž (Lausche) sich hinziehenden
Bergkamme am Horizont umspannt wird. Beschränkte Aussichten gibt es aber auch
vom unteren Waldrande an der Süd- und Ostseite des Berges. Auf den Abhängen
befinden sich einige verlassene Basaltsteinbrüche, von denen der grösste sich
im Nordwesten dicht unterhalb des Gipfels befindet. Seine Steinwand besteht
aus fast senkrecht stehenden dicken Basaltsäulen, die quer zu ihrer Längsachse
in dünne Platten zerfallen. Kleinere, gleichfalls vollständig überwachsene Steinbrüche
befinden sich auch am Ost- und Südhange des Berges. Durch die Eruption der Basaltlava
wurde der umgebende Sandstein an einigen Stellen verfestigt und verquarzt. Dadurch
enstanden grosse Quarzitblöcke, die man früher zur Herstellung von Schleifsteinen
verwendete, die besonders nach Jablonné
(Deutsch Gabel) geliefert wurden. Es soll es hier auch säulenförmig abgesonderten
Sandstein gegeben haben, der dem am Dutý kámen
(Hohlstein) bei Cvikov (Zwickau in Böhmen) vorkommenden
gleichte.
Im Mai 1778, vor dem Ausbruch des Bayrischen Erbfolgekrieges, soll auch Kaiser
Josef II den Brništský vrch bestiegen haben, um die umgebende Landschaft zu
besichtigen und über den Bau militärischer Befestigungsanlagen zu entscheiden.
Blick vom Fuß des Brnišťský vrch in Richtung Norden.
Foto: Jiří Kühn.
Aussicht vom Věneček (Kränzelberg) nach Nordwesten.
Foto: Jiří Kühn.
Etwa 1 km nordöstlich vom Brništský vrch und 1,5 km südöstlich von
Lindava ragt aus den Feldern nördlich von b der
Strasse nach Brniště (Brins) eine unscheinbare, kahle, der Věneček (Kränzelberg,
368 m) genannte Anhöhe hervor. Von ihrem flachen, nur mit Gras bewachsenen
Gipfel hat man eine schöne Aussicht über das breite Tal des Svitavabaches (Zwittebach)
mit Lindava auf die umgebenden, vom kuppelförmigen Ortel
(Urteilberg) beherrschten Berge. Der Gipfel des Věneček besteht aus Klingstein,
in dessen Umgebung verfestigte Kreide-Sandsteine mit eisenschüssigen Zwischenlagen
auftreten. Früher soll man hier auf Eisenerze, die im Hammer in Lindava
verarbeitet worden sind, gebaut haben. An einem alten Wege an der Nordseite
des Gipfels ist heute noch das verstürzte Mundloch eines alten Stollens zu sehen.
Der Bergbau war aber sicher nicht besonders ertragsreich, und ist bereits lange
vor dem Jahre 1827 eingestellt worden.
Im Walde im Tale am Südosthange der Anhöhe befindet sich ein alter unterirdischer
Schleifsandbruch, der aber bei weitem nicht die Abmessungen des bekannten Pustý
kostel (Wüste Kirche) im Velenické údolí (Wellnitztal)
erreicht. Er besteht aus einem nicht allzu grossem Raume mit kreisförmigem Grundriss,
dessen Decke von einem einzigen Felspfeiler gestützt wird. Der Sand wurde hier
wahrscheinlich nicht allzulange abgebaut, weil der Sandstein hier eisenschüssig
und stark zerklüftet ist. Später ist ein Teil der Höhlendecke eingestürzt, der
Höhleneingang hat sich aber bis heute erhalten. Vor dem Eingang in den unterirdischen
Steinbruch befindet sich ein über 40 m tiefer Schacht, von dem nicht bekannt
ist, zu welchem Zweck er abgeteuft worden ist; sein Mundloch ist heute verdeckt
und unzugänglich.
Verlassener Schleifsand-Steinbruch unterhalb des Věneček (Kränzelberg).
Foto: Jiří Kühn.
Verlassener Schleifsand-Steinbruch unterhalb des Věneček (Kränzelberg).
Foto: Jiří Kühn.