Slavíček - Bílá paní
(Slabitschken - Weisse Frau)

Der Slavíček (Slabitschken) ist ein auffallender Basatkegel (535 m), der etwa 1,5 km südöstlich von Sloup (Bürgstein) steil aus einem niedrigeren Sandsteinplateau aufragt. Nach der hiesigen Überlieferung ist sein Name (tschech.: slavíček = kleine Nachtigal) vom Pfeifen des Windes in den Felsspalten am Fusse des Berges abgeleitet, das an den Gesang einer Nachtigal erinnern sollte. Auf dem Gipfelkegel des Berges wächst ein Wald mit überwiegenden Buchen und entlang des etwa 200 m langem Gipfelkammes zieht sich ein Basaltgang, in dessen Felsen deutlich waagerecht oder fächerförmig abgesonderte Basaltsäulen sichtbar sind. Am Westende des Kammes oberhalb des Abstiegsweges nach Sloup befindet sich ein Felsen mit einem schön ausgebildeten Fächer aus Basaltsäulen, der an den Schwanz eines liegenden Lindwurms erinnert. Auch am Nordabhange des Berges ragen einige Felsenklippen aus dem Boden, unter ihnen der etwa 15 m hohe, Bílá paní (Weisse Frau) genannte kegelförmige Basaltfelsen. Er besteht aus waagerecht gelagerten Basaltsäulen und ist in der Mitte eingeschnürt, sodass er an eine Frauengestalt erinnert. Man soll ihn früher einmal mit Kalk weiss angestrichen haben, um das Gespensterhafte seiner Erscheinung zu verstärken.

Das Liegende des Basaltgipfels des Slavíček bildet ein Sandsteinplateau, das an seiner Nordseite von steilen Felswänden mit einigen kurzen Schluchten begrenzt wird. Es befinden sich hier einige interessante Felsbildungen und Bergsteigerfelsen, die manchmal unter dem Namen Sloupské skály (Bürgsteiner Felsen) zusammengefasst werden. Zu den interessantesten gehört die Švédská stěna (Schwedenwand) und Švédská díra (Schwedenhöhle), ein schmaler Felskamm mit dem Liščí díra (Fuchsloch) oder die Felsklippe mit der Samuelova jeskyně (Samuelshöhle). Weiter im Süden ragt ein hohes Felsmassiv hervor mit der Aussicht Na Stráži (Wachstein), in dessen Nähe sich das neu hergerichtete Waldtheaters von Sloup befindet. Auch an der Südseite des Slavíček sind einige interessante Schluchten und Felsen, von denen besonders das Felsental Bukový důl (=Buchengraben), der Sandsteinbruch Střelnice (Schiessstätte) und die künstlich in den Sandstein gegrabene Höhle Psí kostel (Hundskirche) die Aufmerksamkeit des Wanderers anziehen. Im Osten hängt der Slavíček mit dem Tisový vrch (Eibenberg) zusammen und aus dem Sattel zwischen ihnen führt ein steiler Pfad in das romantische Sandstein-Felsental des Modlivý důl (Betgraben) hinunter.

Text: Jiří Kühn; Übersetzung: Petr Kühn.