Maxov
(Maxdorf)

Maxov (Maxdorf) ist eine kleine, hauptsächlich als Erholungsort dienende Siedlung, die an der Straße von Sloup (Bürgstein) nach Cvikov (Zwickau i.B.) zwischen Strážný vrch (Wachberg) und Radvanecký rybník (Brettteich) liegt, weniger als 1 km östlich von Radvanec (Rodowitz), zu dem es gehört. Im Jahr 2005 gab es nur etwa 15 ständige Einwohner.
Die Siedlung wurde auf dem Gelände des ehemaligen Meierhofs Radvanec gegründet, den sein Besitzer Wenzel Hufnagel im Jahre 1720 wegen Schulden an die Obrigkeit verkaufen musste. Im Jahre 1738 beschloss Graf Josef Johann Maxmilián Kinský, die Herrschaft aufzugeben und die Ländereien an Interessenten zu veräußern. Er teilte die Felder des Gutes in 12 größere Parzellen auf, die er an Häusler verkaufte, und verpachtete die restlichen kleineren Parzellen an Weber, die darauf Häuser bauten. So entstand ein neues Dorf, das nach seinem Gründer Maxov (Maxdorf) genannt wurde. Die erste Erwähnung im Register von Sloup erfolgte am 7. Mai 1740. Im Jahre 1783 hatte es bereits mindestens 16 Häuser.
Während der napoleonischen Kriege im August 1813 kam es in den Wiesen bei Maxov (Maxdorf) zu einem Zusammenstoß zweier Militärpatrouillen, bei dem einer der Soldaten sein Leben verlor. Im Jahre 1833 hatte Maxov (Maxdorf) 32 Häuser mit 188 Einwohnern, darunter 14 Webern, und 10 Jahre später erreichte die Siedlung ihre größte Einwohnerzahl von 244. Im Dorf gab es auch natürliche Bleichereien, von denen die letzte um 1810 gegründet wurde. Sie stellte 1894 ihre Tätigkeit ein. Einige Häusler und Hausbesitzer waren in der Glasveredelung tätig. In den Jahren 1851 - 1852 wurde eine Kreisstraße von Sloup nach Cvikov fertiggestellt, von der 1898 eine Zufahrtsstraße nach Radvanec gebaut wurde.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte Maxov 33 Häuser und 146 Einwohner, die vor allem in der Landwirtschaft und im Kleinhandwerk tätig waren oder in Fabriken in den umliegenden Dörfern arbeiteten. Nach dem Zweiten Weltkrieg sank die Zahl der Einwohner jedoch deutlich und 1950 waren es nur noch 87. Im Juli 1960 wurden Maxov und Radvanec nach Sloup eingemeindet. Im Jahr 1981 wurden alle drei Dörfer nach Nový Bor angegliedert. Zu dieser Zeit entwickelte sich der Tourismus stark, und so gab es neben privaten Häusern und Ferienhäusern auch mehrere betriebliche Erholungsheime, von denen das größte das Feriendomizil der Wasserwirtschaft nördlich des Ortes war. Seit dem 1. Januar 1993 ist Radvanec wieder eine selbständige Gemeinde und Maxov ist ein Ortsteil davon.

Im Dorf sind noch einige ursprüngliche Fachwerkhäuser erhalten. Am Erholungsheim Nr. 12 rechts von der Straße nach Cvikov befindet sich eine kleine Nischenkapelle, die vor 1780 vom hiesigen Wildhüter Bartholomäus Melzer erbaut wurde und an der Abzweigung nach Radvanec. Unter den Linden steht ein im Oktober 2006 restauriertes Kreuz.

Der Bildhauer Hermann Koch und der Kaufmann Anton Mücke (+1806) wurde in Maxov geboren. Dieser hatte ein bedeutendes Glasgeschäft in Haarlem in den Niederlanden. Er erbaute die Kapelle des heiligen Antonius von Padua in Radvanec. Auch Franz Oppelt (*1843), Maler und späterer Direktor der Gewerbeschule in Hallein, Österreich, stammte von dort, desgleichen Josef Johann Hansel (1761-1834), ein Glasindustrieller, der die Handelsfirma Gerthner und Hansel in Amsterdam leitete und die Glasveredelung nach englischem Vorbild in Böhmen eingeführt haben soll.

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Text: Jiří Kühn; Übersetzung: Björn Ehrlich, März 2022.