Skála smrti
(Jungfernsprung, Totenstein, Rittersprung)
Das Relief Jungfernsprung bei Kunratice (Kunnersdorf).
Foto: Jiří Kühn.
Der Felsen Skála smrti (Jungfernsprung, Totenstein), früher auch
Rytířský skok (Rittersprung) genannt, steht verborgen unter Bäumen am rechten
Ufer des Svitávka-Baches (Zwittebach), etwa 1,5 km südlich der Ortsmitte
von Kunratice u Cvikova (Kunnersdorf) an einem
Ort, der früher Mlynářská díra (Müllerloch) hiess. In einem romantischen Winkel
steht hier zwischen Sandsteinfelstürmen eine etwa 15 m hohe senkrechte
Felsenwand, an der ein Relief eines Ritters auf aufbäumendem Pferde und eines
mit ausgebreiteten Armen vom Felsen fallenden Mädchen abgebildet ist. Es ist
dies eine Szene aus der hiesigen Volkssage über eine vom Ritter verfolgte Müllerstochter,
die in ihrer Verzweiflung auf der Flucht vor ihm den Tod durch den Sprung vom
hohen Felsen wählte. Die Sage weiss, dass sie (von Engeln oder von ihrem breiten
Rock) gerettet wurde, während der Ritter mit seinem Pferde vom Felsen in den
Tod stürzte. Das Relief wurde hier 1910 aus Liebe zur Heimat von zwei hiesigen
Künstlern und Mitgliedern der kunnersdorfer Abteilung des Gebirgsvereines für
das nördlichste Böhmen, dem Lehrer i. R. Karl Beckert und dem gleichfalls
pensionierten Gendarmeriewachtmeister Karl Bundesmann in den Felsen gemeisselt.
Im Jahre 1912 meisselten dieselben Künstler an einer nahen Quelle ein kleineres
Relief "Barmerzigkeit", aus einem Steinblock, das aber zwei Jahre später von
roher Hand vernichtet wurde. Von ihnen stammt auch das Relief Theodor Körners auf dem nahen
Dutý kámen (Hohlstein).
Zum Relief auf dem Felsen führt von der Strasse am Bachufer entlang ein etwa
0,5 km langer markierter Fussweg, an dem sich einige in den Felsen gegrabene
Keller befinden. Der grösste von ihnen diente wahrscheinlich zur Gewinnung von
Schleifsand für die Heimwerkstätten der Glasschleifer und vielleicht auch für
die nahe Spiegelschleiferei am Nordende von Lindava
(Lindenau).
Alter, durch Sandabbau gebildeter Keller.
Foto: Jiří Kühn.