Cikánský důl - Cikánská jeskyně
(Zigeunergrund - Zigeunerhöhle)
Blick in das Cikánský důl (Zigeunergrund) -Tal.
Foto: Jiří Kühn.
Der Cikánský důl (Zigeunergrund) ist eine etwa 600 m lange, zwischen
Janov (Johannesdorf) und dem Einsiedlerstein
in Sloup (Bürgstein) aus dem Tale des
Dobranovský potok (Rodowitzer Bach, Kleisbach) auslaufende Seitenschlucht. Dieses
felsige Tal wurde am Ende des 19. Jahrhunderts von der hiesigen Abteilung
des Gebirgsvereines zugänglich gemacht und heute führt der blau markierte Wanderweg
von Sloup zur Gaststätte "U 7 trpaslíků" (Zu den 7 Zwergen)
durch das Tal. Es ist an beiden Seiten von Sandsteinfelsen mit einigen kleineren
Überhängen und Höhlen begleitet.
Etwa 100 m über dem unteren Ende der Schlucht hat man in die Felsenwand
am Fusse eines Steilhanges die sogenannte Malá Cikánská jeskyně (Kleine
Zigeunerhöhle) ausgehauen. Sie besteht aus einem länglichen, etwa 15 m
breitem und 3 bis 6 m tiefem gewölbten Raum, dessen Decke von zwei schlanken
Pfeilern getragen wird. Sie entstand offensichtlich um das Jahr 1756 durch den
Abbau von Schleifsand für die erste Bürgsteiner Spiegelschleiferei. Etwa 600 m
weiter am Ufer des Dobranovský potok in Richtung auf Pihel befindet sich ein
riesiger natürlicher Felsenüberhang, der als Velká Cikánská jeskyně (Grosse
Zigeunerhöhle) bezeichnet wird. In das Tal öffnet er sich mit einem etwa 15 m
breiten und über 3 m hohen Portal, hinter dem sich ein verhältnismässig
ausgedehnter Raum mit flacher Decke ohne stützende Pfeiler bis in eine Tiefe
von etwa 28 m erstreckt; lokalen Sagen nach diente er gelegentlich herumstreichenden
Zigeunern zur Unterkunft.
Mundloch der Velká Cikánská jeskyně (Grosse Zigeunerhöhle).
Foto: Jiří Kühn.
Mundloch der Malá Cikánská jeskyně (Kleine Zigeunerhöhle).
Foto: Jiří Kühn.
Im oberen Teil verbreitet sich der Cikánský důl und lässt in
seiner Mitte ein kleines Felsenmassiv stehen. Unweit über ihm mündet der Talweg
in die von Sloup kommende Strasse, die 1827 zwischen
zwei Felsen, die früher als der Velký Dutý kámen und Malý Dutý kámen
(Grosser und Kleiner Hohler Stein) bezeichnet worden sind, durchgehauen wurde.
Der alte Weg ist noch heute in einem schluchtartigen Hohlweg an der Ostseite
der Strasse zu sehen. Auf dem Gipfel des Dutý kámen stand früher eine steinerne
Mariensäule, die 1735 Martin Fleck an den Fuss des Felsens zur Strasse übertragen
liess, und die sich seit 1843 vor der Kirche in Sloup befindet.
In einer kleinen Vertiefung auf einem Felsen des Dutý kámen waren früher drei
Bodenerhebungen, die man als Schwedengräber bezeichnete und wo schwedische Soldaten
begraben sein sollten. Bei Nachgrabungen im Jahre 1881 stiess man aber auf keine
Gräber, es wurde hier nur eine Silbermünze und einige Bruchstücke aus Eisen
gefunden. Es ist also als wahrscheinlich anzunehmen, dass der Name dieses Ortes
nur von der ungewöhnlichen Form der Bodenerhebungen abgeleitet worden ist.
Das Felsenmassiv im oberen Teil der Schlucht.
Foto: Jiří Kühn.
Felsen mit der Abbildung eines Einsiedlers am unteren Schluchtende.
Foto: Jiří Kühn.