Havraní skály
(Rabensteine)

Die Havraní skály (Rabensteine) bilden eine Gruppe von sieben Sandsteintürmen, die aus einem kleinen, nur ungefähr 300 m langen, etwa 1 km nördlich von Radvanec (Rodowitz) und 2 km östlich von Nový Bor (Haida) liegenden Sandsteinrücken emporragen. Die Gipfel einiger dieser Felsen, deren Höhe bis zu 20 m erreicht, ragen über die umgebenden Wälder hinaus und ermöglichen so eine Aussicht in die Umgebung. Der grösste und höchste Felsen (371 m) soll den Sagen nach noch im 17. Jahrhundert als Richtstätte der Burg Sloup (Bürgstein) gedient haben. Im Jahre 1829 liess Graf Karl Kinsky seine Gipfelfläche durch eine in den Felsen gehauene Sandsteintreppe zugänglich machen.
Vom Aussichtspunkt auf dem Gipfel sieht man die bewaldeten Berge der Umgebung von Sloup, im Süden ragt der Špičák bei Česká Lípa (Leipaer Spitzberg) aus der Umgebung hervor und in der Ferne am Horizont sieht man den langgestreckten Vlhošť (Wilhost) mit dem spitzigen Ronov (Ronberg). In westlicher Richtung liegt Nový Bor (Haida) mit dem Chotovický vrch (Kottowitzer, Lausitzer Berg), hinter ihnen der Česká skála (Tscheschkenstein) bei Prácheň (Parchen) und im Nordwesten der markante Kegel des Klíč (Kleis).
Einige der Sandsteintklippen wurden gelegentlich von Bersteigern, die ihnen besondere Namen: Rozeklaná (die Gespaltene), Potupená (die Geschmähte) und Půlená skála (Zweigeteilter Felsen) beilegten, bestiegen. Etwa 250 m weiter östlich ragt noch ein Ropucha (Kröte) genannter isolierter Felsen, auf dessen Gipfel ein kleines Kreuz angebracht ist, aus dem Walde.
Nach einer hiesigen Sage stellen die Rabensteine sieben zur Strafe versteinerte Begleiter eines bösen Ritters, der hier ein unschuldiges Mädchen verfolgte, dar. Diese Sage wird auch von dem unweit von hier stehenden Felsen Panenská skála (Jungfernstein) erzählt.

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Text: Jiří Kühn; Übersetzung: Petr Kühn.