Borský vrch - Jelení skok
(Oberjägersberg - Hirschensprung)
Blick vom Aussichtspunkt auf den Klíč (Kleis) und den Pramenný vrch (Bornberg).
Foto: Jiří Kühn.
Der Borský vrch (=Haidaer Berg, 447 m) ist ein niedriger Basaltberg,
der sich über der nordöstlichen Grenze der Stadt Nový Bor (Haida) zwischen der
Bahnstrecke und der alten Strasse nach Svor (Röhrsdorf) erhebt. Früher hiess
er "Oberjägersberg", dann wurde er nach dem jeweiligen Besitzer (Helzel,
Stolle, Grohmann, Tschernich), und noch später der Haidaer Berg oder auch der
Stadtberg genannt. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts nannte man ihn
Velíškův vrch (=Velíšek´s Berg). Früher hatte der sonst bewaldete Berg an seinem
Südwestfuss Felder, die erst in neuerer Zeit mit Einfamilienhäusern bebaut worden
sind.
In den 80er Jahren des 19. Jh. war der Berg frei zugänglich und am Waldrande
hatte man Bänke aus Holz aufgestellt, von denen sich eine schöne Aussicht auf
die Stadt und ihre Umgebung ergab. Später liess Heinrich Tschernich den Berg
einzäunen, um die Pflanzen- und Vogelwelt zu schützen. Am Anfange des Jahres
1920 kaufte die Stadt den Berg und wandelte ihn zu einem Waldpark mit gepflegten
Wegen und einer Menge von Bänken zur Erholung und zum Ausruhen um. Nach 1945
wurden diese Ruhe-Oasen vernichtet und die Parkanlagen ihrem Geschicke überlassen,
doch heute wird sie nach und nach restauriert und seinem Erholungszweck wieder zugeführt.
Zum Waldpark gehörte auch die bewaldete Sandsteinfläche östlich der alten Strasse nach Svor (Röhrsdorf). An ihrem Nordrande befindet sich ein Felsvorsprung mit einem Aussichtspunkt, genannt Jelení skok, (=Hirschensprung), von welchem sich eine schöne Aussicht auf den erhabenen Berg Klíč (Kleis) eröffnet; man sieht von hier aber auch die Berge Luž (Lausche), Hvozd (Hochwald), Jezevčí vrch (Limberg), Ortel (Urteilberg) oder den Ralsko (Roll). Früher gab es noch einen zweiten Aussichtspunkt, und zwar am höchsten Punkt der alten Röhrsdorfer Strasse. Man hatte hier in die Felswand eine Nische mit einem Heiligenbild ausgemeisselt, das Bild wurde aber nach 1945 entwendet. Heute befindet sich hier wieder ein neues Bild mit dem Hl. Christophorus, das vom Haidaer Dechant P. Josef Pavlas am 22. Juli 2005 eingeweiht wurde.
Felsennische mit dem Bild des hl. Christoph.
Foto: Jiří Kühn.
Der enge Verbindungsgang zwischen den beiden Räumen der Höhle in Nový Bor.
Foto: Jiří Kühn.
Der Eingang in die Novoborská jeskyně.
Foto: Jiří Kühn.
Etwas weiter von der Stadt entfernt befindet sich an der rechten Seite der
alten Strasse im Wald ein alter, längst verlassener Sandsteinbruch, in dessen
Steilwand ein höhlenartiges Tor in die ausgedehnten unterirdischen Räumlichkeiten
führt, die heute meistens als Novoborská jeskyně (=Haidaer Höhle) bezeichnet
werden. Es handelt sich dabei um einen unterirdischen Steinbruch, der wahrscheinlich
zum Gewinnen von Schleifsand benutzt wurde. Über den Zeitraum, in dem er betrieben
wurde, ist nichts bekannt, er soll aber noch um die Mitte des 19. Jahrhundert
in Betrieb gewesen sein. Im Jahre 1938 wurde er schon als von Alters her verlassen
bezeichnet.
Dieser unterirdische Bruch ist über 60 m lang und besteht aus zwei, durch eine
engere, nur etwa 3 m breite Stelle verbundenen Teilräumen von etwa 20 m Breite.
Die Höhe der Räume bis zur flachen Decke ist etwa 5 m. Er unterscheidet sich
von allen anderen in der Umgebung betriebenen unterirdischen Sandgruben dadurch,
dass kein Stützpfeiler seine Decke stützt. Den Winter über benützen ihn verschiedene
Fledermausarten, insbesondere die Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus)
und das Braune Langohr (Plecotus auritus). Seit 2009 ist der Eingang in die Höhle
mit einem Gitter abgeschlossen.
Am Nordostfuss des Borský vrch steht an einer Abzweigung von der Strasse zu
den Havraní skály (Rabensteine) das
früher sehr beliebte Gasthaus "zum Himmelreich", an dem sich heute
ein kynologischer Übungsplatz befindet. Früher stand etwa 200 m weiter
im Wald rechts von der Strasse das Pruský hrob (Preussengrab), wo 1866
ein unbekannter preussischer Soldat begraben worden ist. Auf das Grab stiess
man beim Umgraben von Holzstöcken in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts
und hat später an seiner Stelle ein schlichtes Holzkreuz errichtet; 1844 liess
hier Eduard Lehmann ein neues steinernes Mahnmal aufstellen. Nach 1945 wurde es
seinem Schicksal überlassen und seine letzte Überreste verschwanden vor dem Ende
des 20. Jahrhuderts.