Rynoltice
(Ringelshain)

Rynoltice (Ringelshain) liegt unterhalb der Südhänge des Lausitzer Gebirges im oberen Teil des Panenský potok-Tals (Jungfernbach) etwa 5 km nordöstlich von Jablonné v Podještědí (Deutsch Gabel) an der Hauptstraße nach Liberec (Reichenberg). Zur Gemeinde gehören auch die Siedlungen Nová Starost (Neusorge), Polesí (Finkendorf), Černá Louže (Schwarzpfütz) und Jítrava (Deutsch Pankraz) mit insgesamt 765 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2018).

Geschichte

Der Ort wurde wahrscheinlich von deutschen Siedlern im Zuge der Besiedlung der Gegend im 13. Jahrhundert gegründet. Erstmals wurde er 1369 schriftlich erwähnt, als er bereits eine Pfarrkirche hatte. In alten Quellen wird er Raynoldshain, Reinoldshein oder Reinoldi Villa genannt. Er wurde wahrscheinlich nach dem Lokator Reinhold benannt. In späterer Zeit setzte sich der deutsche Name Ringelshain durch, der erstmals 1632 erwähnt wurde.
Während der Hussitenkriege wurde der Ort vollständig geplündert. Er ist noch 1518 als Wüstung aufgeführt. Erst in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde er von deutschen Bauern wiederbesiedelt. Einigen lokalgeschichtlichen Abhandlungen zufolge ist dies durch einen Eintrag im Grundbuch von Rynoltice aus dem Jahr 1563 belegt, als das Gut Lemberk (Lämberg) im Besitz von Wilhelm von Illburg war, doch die Dorfchronik schreibt die Ansiedlung des Ortes seinem Nachfolger Heinrich Kurzbach von Trachenberg zu. Als Jindřich Berka von Dubá 1581 das Gut Kurzbach kaufte, war Rynoltice bereits als wiederaufgebaut bezeichnet.
Im Jahr 1599 verkauften die Berkas das Gut an die Dohnaer, deren Besitz jedoch nach der Schlacht am Weißen Berg beschlagnahmt und 1623 von Albrecht von Wallenstein erworben wurde. Während des Dreißigjährigen Krieges wurden die Einwohner durch häufige Einfälle sächsischer und schwedischer Truppen heimgesucht, die Vieh, Heu, Lebensmittel und andere lebensnotwendige Güter beschlagnahmten. Manchmal kam es zu Plünderungen. Zur gleichen Zeit fand in Böhmen eine Rekatholisierung statt, die viele Menschen dazu zwang, nach Sachsen zu fliehen. Nach der Ermordung Wallensteins im Jahr 1634 ging die Herrschaft in den Besitz der Familie Breda über, die sich um den Wiederaufbau des kriegszerstörten Anwesens bemühte. 1669 ließ Kryštof Rudolf Breda in Rynoltice die neue St.-Barbara-Kapelle errichten, die 1745-1748 in eine Kirche umgewandelt wurde. Er wendete viel Geld für die Renovierung der Burg Lemberk auf. Die Bauarbeiten erforderten jedoch eine hohe Summe Geldes, das er durch die Erhöhung von Abgaben und der Leibeigenschaftspflichten einnahm. Außerdem brach 1679 die Pest aus, was Kaiser Leopold I. dazu veranlasste, von Wien nach Prag umzuziehen. Die verärgerten Dorfbewohner schickten am 6. Januar 1680 eine Abordnung zu ihm, die jedoch auf Betreiben des Grafen Breda verhaftet wurde. Die Bauern rebellierten, doch ihr Aufstand wurde bald von den Soldaten des Grafen Piccolomini niedergeschlagen. Sebastian Finke, ein Lehrer aus Rynoltice, der die damalige Adelsschicht unterstützte, wurde von den örtlichen Bauern fast umgebracht. 1683 erlaubte ihm die Gräfin Benedicta von Breda, ein Haus in einem abgelegenen Wald zu bauen, wo bald eine Siedlung entstand, die nach ihm Finkendorf (das heutige Polesí) genannt wurde.

Das Gebäude des Gemeindeamtes und die Skulptur des Heiligen Wenzel und des Heiligen Johannes von Nepomuk auf dem Dorfplatz.
Das Gebäude des Gemeindeamtes und die Skulptur des Heiligen Wenzel und des Heiligen Johannes von Nepomuk auf dem Dorfplatz.

Die Einwohner von Rynoltice lebten vor allem von der Landwirtschaft und dem Fuhrwesen. Im 17. Jahrhundert verbreitete sich unter ihnen neben den üblichen Handwerken auch die Heimerzeugung von Garn und Leinen. Im 18. Jahrhundert erschwerten die preußisch-österreichischen Kriege ihr Leben. Im November 1744 fiel Baron Trenck mit den berüchtigten Panduren in Rynoltice ein. Sie plünderten die Scheunen und setzten sie in Brand. Während des Siebenjährigen Krieges mussten die Dorfbewohner die durchziehenden Soldaten mit Lebensmitteln und Futter für ihre Pferde versorgen. Im März 1757 übernachtete der berühmte General Ernst Gideon Laudon für 3 Tage im Gasthof des Bauern Bürger.
Im Jahr 1766 kam der spätere Kaiser Joseph II. auf einer seiner Inspektionsreisen durch das Dorf. Das Ereignis blieb noch lange in Erinnerung. Zu dieser Zeit verdienten die meisten Einwohner bereits ihren Lebensunterhalt mit der Herstellung von Heimtextilien. Auch der Schmuggel nahm zu Beginn des 19. Jahrhunderts zu. Es gab sogar eine Schmuggel-"Firma" im Dorf, die das Treiben in großem Stil organisierte. Die wichtigsten über die Grenze geschmuggelten Waren waren Tabak, Zigarren, Zucker, Kaffee, Gewürze, Garn, Baumwollstoffe und Seide. Erst nach der Einrichtung der Finanzwache im Jahr 1843 verlegten sich die meisten Schmuggler auf die Hausiererei mit Gütern des Grundbedarfs, aber auch danach kam es in den umliegenden Wäldern zu gelegentlichen Scharmützeln zwischen Finanzbeamten und Schmugglern.

Im Jahr 1840 wurde die Verkehrsverbindung nach Rynoltice durch den Bau einer neuen Reichsstraße von Jablonné nach Chrastava (Kratzau) verbessert. Zehn Jahre später wurden durch eine Verwaltungsreform die Grundherrschaft abgeschafft und Rynoltice wurde eine selbstverwaltete Gemeinde mit einem gewählten Bürgermeister. Die erleichterten Bedingungen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begünstigten die Bevölkerungswanderung und die Entwicklung der industriellen Produktion. Die Heimspinnerei und -weberei ging allmählich zurück. Damit mussten sich die Heimarbeiter in den Textilfabriken der Nachbarstädte Arbeit suchen. Die Seifen- und Kerzenproduktion entwickelte sich in Rynoltice, die 1848 von Georg Schicht gegründet wurde und nach dem Österreichisch-Preußischen Krieg 1866 stark expandierte. Sein Sohn Johann gründete dann 1883 eine große Ölfabrik in Ústí nad Labem (Aussig).

1870 wurde im Ort ein Postamt eröffnet.In den Jahren 1875-1876 wurde eine neue Schule gebaut. Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Einrichtung eines neuen Friedhofs in Erwägung gezogen, dessen Bau sich jedoch verzögerte. Er wurde schließlich am 5. November 1879 eröffnet. Mit der Entwicklung des Fremdenverkehrs vor dem Ende des 19. Jahrhunderts wurde Rynoltice zu einem beliebten Urlaubsort. Auch der Bau der Eisenbahnlinie von Česká Lípa (Böhmisch Leipa) nach Liberec, die am 16. September 1900 eröffnet wurde, trug wesentlich zu seiner Entwicklung bei. Zu dieser Zeit hatte der Ort 195 Häuser und 950 Einwohner. Schon im folgenden Jahr baute Wilhelm Schicht in der Nähe des Bahnhofs eine Kokosölraffinerie, die zur Herstellung von gehärtetem Ceres-Speisefett genutzt wurde. 1907 wurde hier eine genossenschaftliche Molkerei eröffnet.
Die weitere Entwicklung wurde jedoch durch den Ersten Weltkrieg gebremst. Im Krieg fanden 45 Rynolticer Männer den Tod. Die kurze Zeit des Nachkriegs-Wohlstands endete durch die Wirtschaftskrise an der Wende der 1920er und 1930er Jahre. 1939 brach der Zweite Weltkrieg aus. Zu Beginn des Krieges hatte das Dorf noch 918 Einwohner. Nach Kriegsende wurden die meisten deutschen Einwohner vertrieben. Die Bevölkerung ging damit deutlich zurück. Neue Siedler kamen in das Dorf. Weil es jedoch so wenige gab, verschwand ein Großteil der Industrie und des Handwerks. Die Schichtfabrik wurde verstaatlicht und später in die Nordböhmische Fettfabrik integriert. Nach dem Beginn des Uranabbaus in der Umgebung von Stráž pod Ralskem (Wartenberg) wurde in Rynoltice ein Unternehmen der Uranindustrie errichtet. In den 1960er und 1970er Jahren siedelten sich immer mehr Häusler an, die viele der ursprünglichen Fachwerkhäuser vor dem Aussterben bewahrten. Nach der politischen Wende im November 1989 begann sich das Erscheinungsbild des Dorfes zum Besseren zu verändern. Der Ortskern wurde schön gestaltet, viele Häuser wurden repariert und die baufällig gewordene Kirche wurde wieder hergerichtet.

Denkmäler und Merkwürdigkeiten

Auf einer leichten Anhöhe in der Mitte des Dorfes steht die Barockkirche St. Barbara, die 1745-1748 durch die Erweiterung einer älteren Kapelle von 1669 errichtet wurde. Das rechteckige Gebäude mit einem halbrunden Altarraum hat einen quadratischen Turm mit einer Uhr an der Nordseite, die aus dem Jahr 1855 stammt. Im südlichen Teil des Kirchenschiffs befinden sich 4 Fenster, die mit Buntglas aus dem Jahr 1921 verziert sind und 2018 renoviert wurden. Im Inneren des Kirchenschiffs befindet sich ein eingebauter dreiflüglicher Holzchor, auf dem eine Orgel des Prager Orgelbauers Heinrich Schiffner aus dem Jahr 1896 steht. Die Gewölbedecke ist mit drei Fresken eines unbekannten Künstlers verziert, die die Schutzpatronin der Kirche, die Heilige Barbara, darstellen. Im runden Ornament über dem Hauptaltar befindet sich ein Fresko mit der Enthauptung der Heiligen Barbara, im Kirchenschiff ein Gemälde mit der Verklärung der Heiligen Barbara und das dritte Fresko zeigt die Heilige Barbara am Bett einer Sterbenden.
Bemerkenswert ist die Dekoration des Hochaltars und der Kanzel aus dem Jahr 1746. Das Gemälde der Heiligen Barbara wurde 1829 von dem Prager Maler Josef Quaisser geschaffen, der aus dem nahe gelegenen Žibřidice (Seifersdorf) stammte. Früher war der Altar mit Statuen der Heiligen Margarete, der Heiligen Katharina und der sitzenden Evangelisten geschmückt, die jedoch nach dem Krieg zerstört wurden. Das gleiche Schicksal ereilte das Taufbecken aus Sandstein von 1678. Auf den Seitenaltären der Muttergottes und des Heiligen Johannes von Nepomuk befanden sich Kopien von Gemälden von Johann Georg Heinsch.
Im Turm befanden sich drei Glocken, von denen die beiden größten, die der Heiligen Barbara und dem Heiligen Florian geweiht waren, am 16. September 1916 für Kriegszwecke beschlagnahmt wurden. Später wurde auch die Glocke der Friedhofskapelle konfisziert. Am 21. Februar 1918 wurden außerdem die Pfeifen der Kirchenorgel entfernt. Im Jahre 1922 wurden drei neue Glocken der Heiligen Barbara, des Heiligen Franziskus und des Heiligen Josef aus Spenden der Bürger erworben. Die kleine Glocke von Peter und Paul, die als einzige den Krieg überlebt hatte, wurde für den Glockenturm in Polesí zur Verfügung gestellt. Die Glocken, die die Beschlagnahmungen während des Zweiten Weltkriegs überlebt hatten, wurden in den 1960er Jahren aus der Kirche entfernt.
Die seit dem Krieg nicht mehr instand gehaltene Kirche befand sich nach dem Jahr 2000 in einem baufälligen Zustand. Nach den notwendigsten Reparaturen wurde sie am 6. Dezember 2014 wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Reparaturen sind jedoch noch nicht abgeschlossen.

Bei der Kirche befand sich früher ein Friedhof, der von einer Mauer und einem schmiedeeisernen Zaun mit einem Tor umgeben war. In der südöstlichen Ecke der Kirche steht eine viereckige barocke Leichenhalle aus dem Jahr 1732 mit einem Kreuzgewölbe und einem Steinportal. Etwas darüber befindet sich ein Denkmal für die Opfer des Ersten Weltkriegs, das 1929 vom örtlichen Kriegsveteranenverein errichtet wurde. Der schlanke Steinobelisk wurde nach dem Zweiten Weltkrieg demontiert, aber 2012 wieder zusammengesetzt und restauriert. Eine 1850 gepflanzte Lindenallee, die durch die Mitte des Friedhofs zur Kirche führte, musste gefällt werden. Am 26. Oktober 2018 wurden an ihrer Stelle neue Linden gepflanzt.
1879 wurde der alte Friedhof geschlossen und ein neuer Friedhof an der Straße nach Jablonné etwa 400 m westlich des Dorfes angelegt, der am 5. November 1879 eröffnet wurde. Seine Dominante ist die neugotische Kapelle der Familie Prokop, die auf einem Felsen an der Westseite des Friedhofs steht. Sie wurde 1881-1882 von dem Baumeister Weickert aus Jítrava erbaut und am 27. Juli 1884 eingeweiht. Das Familiengrab wurde in den Sandsteinfelsen unterhalb der Kapelle eingelassen. Einige Szenen aus dem Film "Das Jahr des Teufels" von Petr Zelenka wurden auf dem Friedhof gedreht.

Die Skulptur des Heiligen Wenzel und des Heiligen Johannes von Nepomuk im Zentrum des Dorfes.
Die Skulptur des Heiligen Wenzel und des Heiligen Johannes von Nepomuk im Zentrum des Dorfes.

Auf dem parkähnlichen Platz zwischen der Kirche und dem Gemeindeamt steht eine interessante Statue aus dem Jahr 1735, die auf der einen Seite den Heiligen Wenzel und auf der anderen Seite den Heiligen Johannes von Nepomuk darstellt. Auf dem Steinsockel befinden sich Reliefs, die auf der Vorderseite die Ermordung des heiligen Wenzel, auf den Seiten den heiligen Christophorus und die Pilgerfahrt des heiligen Johannes von Nepomuk nach Stará Boleslav (Altbunzlau) und auf der Rückseite den heiligen Johannes von Nepomuk in den Wellen der Moldau darstellen. Die Statue stand ursprünglich an einem anderen Ort und wurde nach einer Renovierung im Jahr 1847 an ihren heutigen Standort versetzt. Auf dem Dorfplatz stand früher auch eine barocke Pestsäule aus dem 17. Jahrhundert, auf deren dreieckigem Sockel eine Skulptur des Abtes Wendelin, Bischof Valentin und St. Florian stand. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging sie jedoch verloren.

An der Südseite des Dorfplatzes steht das Fachwerkhaus Nr. 3, das wahrscheinlich aus dem späten 18. oder frühen 19. Jahrhundert stammt. Es besteht aus einem großen zweigeschossigen Umgebindebau mit Schiefergiebel sowie einem etwas niedrigeren, senkrecht angebauten Nebengebäude. An seiner Wand ist eine beschädigte Marmortafel erhalten, die an den auf dem Hof geborenen Lehrer, Chronisten und Heimatforscher Josef Bürger (1845-1887) und den Aufenthalt des berühmten Heerführers Ernst Gideon Laudon im März 1757 erinnert. Der eingezäunte Vorgarten wird von einem niedrigen Tor mit zwei klassizistischen Steinsäulen umschlossen. Vor dem Bauernhaus steht der reich verzierte Bildstock aus Sandstein mit einem Kreuz und einer Pieta, die 1848 vom Gutsbesitzer Johann Josef Wenzel Bürger erbaut wurde. Das aktuelle Bild wurde 2011 von Iva Kaplická gemalt.

Im Dorf gibt es auch eine Reihe denkmalgeschützter ein- oder zweigeschossiger Fachwerkhäuser aus dem späten 18. und der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Eines der schönsten ist das ehemalige Pfarrhaus Nr. 75 an der Südostseite des Dorfplatzes. Das zweigeschossige Fachwerkhaus mit Umgebinde und Mansarddach trägt am steinernen Eingangsportal eine Kassette mit den Initialen J. B. und dem Baujahr 1775 sowie am Bogen ein Bäckerwappen mit der ursprünglichen Hausnummer 91. Im Inneren des Hauses sind ein Kreuzgewölbe und die Sandsteinwendeltreppe erhalten.

Etwa 70 m südlich befindet sich ein kleineres Backsteinhaus Nr. 10 aus dem Jahr 1841 und das Haus Nr. 11 mit einem Fachwerkraum aus dem 19. Jahrhundert, dessen neuerer Backsteinteil mit einem Mittelerker aus dem Jahr 1921 stammt. Hinter der Bahnlinie an der Straße nach Janovice (Johnsdorf) steht das Umgebindehaus Nr. 22 mit einem gemauerten Risalit aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Nicht weit davon entfernt befindet sich abseits der Straße das zweistöckige Bauernhaus Nr. 64 aus Fachwerk mit Umgebinde aus dem späten 18. Jahrhundert. Dessen Fachwerkboden ist mit einer dekorativen Holzschalung versehen. Neben dem Haus ist noch eine Holzscheune erhalten. Am südlichen Ende des Dorfes befinden sich drei weitere kleinere denkmalgeschützte Häuser, Nr. 89, 90 und 92.
An der Nordwestseite des Dorfplatzes steht das denkmalgeschützte Umgebindehaus Nr. 213 mit einem gemauerten Risalit und schieferverkleideten Giebeln. Nördlich davon, hinter der Hauptstraße, befindet sich das zweistöckige Fachwerkhaus Nr. 166 mit Umgebinde und einem geschlossenen Pavillon, dessen Wände mit einer Holzverschalung versehen sind. Dessen Südgiebel ist mit einer Schieferverkleidung verziert. Im oberen Teil des Dorfes befinden sich das Fachwerkhaus Nr. 71 vom Anfang des 19. Jahrhunderts und das Bauernhaus Nr. 124, das aus einem Wohnhaus aus der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert und einem jüngeren Wirtschaftsgebäude besteht. In der Nähe befinden sich auch das zweigeschossige Wohnhaus Nr. 187 aus Fachwerk mit Umgebinde und schiefergedeckten Giebeln sowie die beiden kleineren Fachwerkhäuser Nr. 145 und Nr. 57.

Im Bahnhof von Rynoltice, der 2013 zum schönsten Bahnhof der Tschechischen Republik gekürt wurde, ist ein interessanter Gebäudekomplex aus dem Jahr 1899 erhalten geblieben. Das zweigeschossige Bahnhofsgebäude mit einem zentralen Risalit hat unverputzte rote Backsteinwände mit Fensteröffnungen aus Sandstein und ein niedriges hölzernes Dachgeschoss. In der Nähe befindet sich ein Fachwerkspeicher und auf der Westseite ein gemauerter Lokschuppen, ein gemauertes Wasserwerk mit Kesselhaus sowie ein kleines Wärterhaus. Neben dem Bahnhof befindet sich auch das Ausstellungsgebäude der ehemaligen Schichtfabrik aus dem Jahr 1901, das fast im Originalzustand erhalten geblieben ist.

Hinter dem Bahnhof, auf der linken Seite der Straße nach Nová Starost, steht auf einem Sandsteinsockel mit drei Reliefs eine schöne Pieta-Statue, die 1735 von Anton Teubner geschaffen wurde. Interessant ist auch die volkstümliche Statue des heiligen Johannes von Nepomuk, die an der Brücke an der Straße nach Janovice v Podještědí steht, desgleichen die Leidensgeschichte Gottes mit einem gemalten Bild des heiligen Wenzel aus dem Jahr 1931 an der Straße nach Polesí.

Bedeutende Landsleute und Persönlichkeiten

Der Dominikanerprior Johann Dittrich (*1702), der Ortslehrer, Chronist und Heimatforscher Josef Bürger (1845-1887) und der Politiker und langjährige Abgeordnete zum böhmischen Landtag Wenzel Teubner (1834-1893) wurden in Rynoltice geboren. Rynoltice ist auch die Heimat der bedeutenden Familie Schicht, deren berühmtester Vertreter Georg Schicht (1820-1887) war. Er begann hier 1848 mit der Seifenproduktion. Auch dessen Sohn Johann Schicht (1855-1907), Gründer der großen Ölfabrik in Ústí nad Labem, aus welcher nach dem Zweiten Weltkrieg die Nordböhmische Fettfabrik entstand, wurde hier geboren.
An den kurzen Aufenthalt des berühmten Heerführers Ernst Gideon Laudon (1717-1790) während des Siebenjährigen Krieges im März 1757 erinnert eine Gedenktafel auf dem Hof Nr. 3.

Sehenswürdigkeiten in der Umgebung

Die Hauptstraße von Děčín (Tetschen) nach Liberec führt durch Rynoltice. Südwestlich der Stadt liegt eine der ältesten Städte Nordböhmens, Jablonné v Podještědí, mit der großen St.-Lorenz- und St.-Zdislava-Kirche. Nicht weit davon entfernt liegt das Schloss Lemberk oberhalb von Lvová, das das Zentrum des Landschaftsdenkmalzone Lembersko bildet. Östlich von Rynoltice führt die Straße an Jítrava vorbei zum Jítrava-Sattel, der das markante Massiv des Velký Vápenný (Großer Kalkberg) vom niedrigeren Kamm des Vysoká (Trögelsberg) trennt, an dessen Fuß sich die interessanten Weißen Steine befinden. Oberhalb des Zentrums von Jítrava erhebt sich der Kostelní vrch (Kirchberg) und im Tal hinter dem Friedhof von Rynoltice liegt der unscheinbare Panenská skála (Jungfrauenfelsen).
Nördlich von Rynoltice erstrecken sich die bewaldeten Hügel des östlichen Teils des Lausitzer Gebirges, von denen die Popova skála (Pfaffenstein) die bekannteste ist. An ihrem südlichen Fuß liegen die Erholungssiedlungen Polesí und Černá Louže, an denen die Straße über Horní (Paß) und Dolní Sedlo (Spittelgrund) nach Hrádek nad Nisou (Grottau) führt. In der Nähe von Horní Sedlo befinden sich die bekannten Felsen Horní (Oberwegsteine) und Vraní skaly (Rabensteine) und dahinter der tiefe Krásný důl (Kaisergrund), der sich in mehrere Seitenschluchten verzweigt, von denen die bekannteste wohl das Skalní divadlo (Felsentheater) ist. Das Tal ist umgeben von den unscheinbaren Gipfeln Černý vrch (Schwarzer Berg) und Rolleberg, dem Podkova (Hufeisenberg), der mit dem Kamm der Popova skála verbunden ist, und dem Loupežnický vrch (Raubschlossberg), der im Westen liegt und in dessen Nähe sich eine wichtige Kreuzung bei der Tobias-Kiefer befindet. Die nahe Staatsgrenze verläuft durch das Tal des Weißbaches, hinter dem sich der bewaldete Strassberg mit dem Aussichtspunkt Fuchskanzel und den Uhusteinen befindet. An seiner Nordseite befinden sich die Überreste der Burg Karlsfried, die einst einen Landweg bewachte, der von Jablonné v Podještědí über Petrovice (Petersorf) und Lückendorf nach Zittau führte.
Südlich von Rynoltice liegt die Siedlung Nová Starost und Janovice v Podještědí, in deren Nähe sich der ausgedehnte Janovice-Wald (Johnswald) mit Buková (Buchberg) und Pískové návrší (Sandberg) befindet. Direkt über dem Teich in Janovice befindet sich der Svatá skála (Heiliger Stein) und in der Nähe der Straße nach Dubnice (Hennersdorf) gibt es interessante Janovické poustevny (Johnsdorfer Einsiedelei).

Übersichtskarte der Umgebung von Rynoltice.

Weitere Informationen

Text: Jiří Kühn; Übersetzung: Björn Ehrlich, April 2022.
Heideberg Heideberg Lückendorf Sommerberg Sommerberg vrch Strážný vrch Strážný vrch Petrovice Petrovický vrch Kněžický vrch vrch u Petrovic Kněžice Kněžičky Jablonné v Podještědí Česká Ves Valdov Markvartice Markvart Zdislavina kaple Zdislavina kaple Zdislavina studánka alej ke kapli alej pod Lemberkem alej pod Lemberkem Pivovarský rybník Lemberk zámek Lemberk Dvorský rybník Kunová vrch u Kunové Zpěvná Lvová vrch u Lvové Židovice Hraběcí kopec Panenská skála Panenská skála Rynoltice Hüttichův kopec Havran Havran Černá Louže Polesí Černý vrch Černý vrch Liščí hora Liščí hora Loupežnický vrch Loupežnický vrch Tobiášova borovice Tobiášova borovice Lví buk Lví buk Weissbachtal / údolí Bílého potoka Weissbachtal / údolí Bílého potoka Strassberg Strassberg Fuchskanzel Fuchskanzel Uhusteine Uhusteine Karlsfried Karlsfried Mühlsteinberg Sedlecký Špičák Sedlecký Špičák Česká brána Česká brána Popova skála Popova skála Podkova Podkova Mordová borovice Skalní divadlo Skalní divadlo Rolleberg Pekařův kříž Pekařův kříž Krásný důl studánka v Krásném dolu Vraní skály Vraní skály Pískový vrch Pískový vrch Horní skály Horní skály Hřebeny Hřebeny Horní Sedlo Dolní Sedlo Ovčí kopec Donín Písečný vrch Písečný vrch Chotyně železitý pramen vrch u Chotyně vrch u Dolní Suché Dolní Suchá Ostrý Ostrý Landvašský kříž Landvašský kříž Kozí hřbety Kozí hřbety Vysoká Vysoká Havran Jítravský vrch Raimund Raimund Velký Vápenný Velký Vápenný studánka pod Vápenným Západní jeskyně Západní jeskyně Bílé kameny Jítrava Kostelní vrch Kostelní vrch Nová Starost Pískové návrší Medový vrch Kohout Buková Buková Školský vrch Školský vrch Strážný kopec Strážný kopec Táhlý vrch Táhlý vrch Janovický les Janovice v Podještědí Janovické poustevny Pustá Louka Nebeský kopec Nebeský kopec Stříbrný vrch Stříbrný vrch Havraní návrší Havraní návrší Zdislava