Vraní skály - Fellerova věž
(Rabensteine - Fellerwand)

Die Vraní skály (Rabensteine) sind eine bedeutsame Felsengruppe (500 m) über dem Krásný důl (Kaisergrund), etwa 1 km westlich von Horní Sedlo (Pass) und 1 km südöstlich vom Popova skála (Pfaffenstein). Die Felsen bestehen aus einem sehr festen Sandstein mit einigen Konglomeratlagen, die an ihren Südseiten von horizontalen und vertikalen Spalten durchsetzt sind. Wegen ihrer detaillierten Gleiderung und ihre grossen Festigkeit werden sie bereits seit dem Ende des 19. Jahrhunderts von Bergsteigern besucht, die sie Krkavčí skály (Rabensteine) nannten. Auf ihre Gipfel führen Kletterwege bis zum VII. Schwierigkeitsgrade.
Die Verfestigung der Sandsteine wurde von einem Basaltgestein verursacht, das nach einigen Autoren die ganze tiefe Spalte, die zum einen Ende schmäler wird und das ganze Felsenmassiv vom NO nach SW in zwei gewaltige, ungefähr parallele Felsenreihen teilt, ausfüllte. In der südöstlichen Wand steht der grösste Felsblock, an dessen nordöstlichen Rande die zwei Gipfel der Šachtové věže (="Schachttürme”) aufragen, nordöstlich von ihm ist der zweigipfelige Felsen Hruška ("Birne”) und der südwestliche Felsen heisst Krkavčí hnízdo ("Rabennest”). In der nordwestlichen Felsenreihe ist der grösste Felsen die Fellerova věž (Fellerwand) und westlich von ihr der Krkavec ("Rabe”).

Die gewaltige Fellerova věž (Fellerwand) ist der morphologisch und historisch wertvollste Felsenturm des Lausitzer Gebirges. Genannt wird sie nach dem Zittauer Professor Theodor Feller, der zusammen mit dem Reichenberger (Liberec) Fotografen Adolf Gahler und Ferdinand Siegmund bereits am 17. Juni 1894, allerdings unter Verwendung einer Strickleiter, auf ihren Gipfel gestiegen ist. Die bergsteigerische Erstbesteigung wurde am 21. Mai 1904 von Karl Kirchhof und Franz Salomon durchgeführt.
Ohne Bergsteigerausrüstung kann man in der Südwand der Rabensteine unter die Gipfel der Šachtové věže hinaufsteigen, von wo man eine Aussicht über den Krásný důl (Kaisergrund) auf die Popova skála (Pfaffenstein) und die nächstliegenden bewaldeten Kuppen hat. Nach Norden sieht man in das Tal der Lužická Nisa (Lausitzer Neisse) mit Hrádek nad Nisou (Grottau), Zittau in Deutschland und in den Ausläufer des polnischen Gebietes, der von den Kühltürmen des Elektrizitätswerkes Turów beherrscht wird. Im Westen ragt der längliche Kamm des Hvozd (Hochwald) und die weiter entfernte Kuppe des Luž (Lausche) aus den Wäldern hervor.
Der Zugang zu den Felsen geht über nicht markierte Wege, die in einer Krümmung vom grün markierten sog. Bergsteiger-Wege abzweigen; an dieser Abzweigung ist auch eine Informationstafel des Lehrpfades "Lausitzer und Zittauer Gebirge" aufgestellt.

Weitere Informationen

Text: Jiří Kühn; Übersetzung: Petr Kühn.