Janovické poustevny
(Johnsdorfer Einsiedelei)

Janovické poustevny (die Johnsdorfer Einsiedelei) liegt in einem flachen Seitental an der rechten Seite des Tales des Dubnický potok (Hennersdorfer Bach) und etwa 0,5 km südwestlich von Janovice v Podještědí (Johnsdorf). Nach der mündlichen Überlieferung bestand hier bereits in der Mitte des 18. Jahrhunderts eine Einsiedelei. Als dann 1788 das Kloster in Jablonné v Podještědí (Deutsch-Gabel) aufgelöst wurde, zogen zwei seiner Mönche, Thomas und Valerian, hierher, bauten sich ein Blockhaus und meisselten sich kleine Kammern in die Sandsteinfelsen. Im Geiste der Tradition der hl. Zdislava widmeten sie sich der Heilkunst und dem Religionsunterricht in der Schule in Janovice. Als sie starben, wurden sie in der Nähe dieser Klause begraben.
Im Jahre 1834 wurde hier eine grosse Feierlichkeit mit Pilgerfahrt veranstaltet, bei der dieser Ort neu eingeweiht wurde und seitdem wurden alljährlich Pilgerfahrten hierher veranstaltet. Im Jahre 1864 errichtete der Eigentümer des Grundstückes Anton Rudolf aus Janovice eine Darstelllung des Ölbergs und der Kalvarie, haute ein Gottesgrab in den Felsen und hängte auf die umgebenden Bäume Bilder der Kreuzweges. Die Tradition der hiesigen Pilgerfahrten erhielt sich bis 1944. Nach der Zweiten Weltkriege wurden sie zwar auf kurze Zeit erneuert, später geriet der Ort aber in Vergessenheit und verödete. Erst am Ende des 20. Jahrhunderts begannen sich die Einwohner von Janovice wieder um diesen Ort zu interessieren und die Umgebung dieser Andachtsstätte wurde neu hergerichtet.

Am Waldrand steht hier ein merkwürdig ausgebildeter Sandsteinfelsen mit einigen eingemeisselten Nischen für eine Statue und Heiligenbilder, und in dessen unteren Teil die Grotte des Heiligen Grabes ausgehöhlt worden ist. Vor dem Felsen befindet sich eine geebnete Fläche und neben ihr erhebt sich die Kalvariengruppe mit einem hölzernen Kreuz auf dem Gipfel. Zum Kreuz führen steinerne Stufen mit einem unschönen erhöhten Geländer mit den Bildern des Kreuzweges, die am 5. Juli 2005 eingeweiht worden sind. Im gegenüberliegenden Wald befinden sich die in niedrige Felsen eingegrabenen kleinen Kämmerlein der ehemaligen Einsiedelei.

Text: Jiří Kühn; Übersetzung: Petr Kühn.