Jonsberg - Weißer Stein - Stern
Blick auf den Jonsberg vom Johannisstein bei Hain.
Foto: Jiří Kühn.
Der Jonsberg (653 m) ist eine markante Phonolitkuppe, die etwa 1 km südöstlich des Ortskerns von Jonsdorf und 2 km nordwestlich von Oybin liegt. Sein Gipfel, der sich von Südwest nach Nordöst erstreckt, ist heute mit Wald bedeckt, der keine Aussicht zulässt. Auf dem flachen Gipfel befindet sich nur eine kleine Lichtung mit einer hölzernen Wanderhütte zwischen den Bäumen.
In nordöstlicher Richtung fällt der Berg allmählich ab und endet etwa 1,3 km vom Gipfel entfernt mit dem Felsvorsprung Weißer Stein (516 m), der einen schönen Blick auf den Breiteberg, Olbersdorf mit dem Olbersdorfer See, Zittau und das polnische Kraftwerk Turów im Hintergrund bietet. Am nordwestlichen Horizont zeichnen sich Vlčí hora (Wolfsberg), Valtenberg, Jitrovník (Jüttelsberg) und der Špičák (Spitzberg) bei Varnsdorf (Warnsdorf) ab, in der Ferne im Norden sehen wir Bieleboh, Kottmar, Löbauer Berg, Rotstein und Landeskrone, und im Osten hinter dem Ameisenberg zeichnet sich ein Teil des Isergebirges mit dem mächtigen Smrk (Tafelfichte) und dem Černá hora (Schwarzen Berg) ab.
Laubwald am Gipfel des Berges.
Foto: Jiří Kühn.
Schutzhütte am Gipfel.
Foto: Jiří Kühn.
Wegekreuzung Stern an der Leipaer Straße.
Foto: Jiří Kühn.
Am südlichen Fuße des Jonsbergs führt die Straße von Jonsdorf nach Hain, wo es die bedeutende Wegekreuzung Stern gibt, an der mehrere Forststraßen aus der Umgebung zusammenlaufen. Eine davon ist die Leipaer Straße, die durch das breite bewaldete Tal zwischen Jonsberg, Pferdeberg und Ameisenberg nach Nieder Oybin führt. Bis heute sind einige alte überwachsene Hohlwege erhalten geblieben, auf denen die Kaufleute jahrhundertelang mit beladenen Wagen fuhren. Im Mittelalter war die Alte Leipaer Straße neben der Gabler Straße und der Prager Straße eine der wichtigsten Handelsrouten, die das Böhmische Königreich mit der Oberlausitz verbanden. Sie kam von Prag über Mělník und Dubá (Dauba) nach Česká Lípa (Böhmisch Leipa) und weiter über Sloup (Bürgstein), Cvikov (Zwickau i.B.) und Milštejn (Mühlstein) zum Sattel unterhalb des Westhangs vom Hochwald, von wo aus es entlang des Jonsberges über Olbersdorf nach Zittau weiterging. Als eine der ältesten Routen über den Bergrücken wurde sie hauptsächlich im 12. bis 13. Jahrhundert und während der Regierungszeit Karls IV. benutzt. Ihre Bedeutung wurde von der östlicheren Gabler Straße übernommen, die durch Jablonné (Deutsch Gabel), Petrovice (Petersdorf) und Lückendorf führte.
Im Winter wird auf dem Jonsberg eine ca. 4,5 km lange Langlaufloipe gespurt, die von der Sternkreuzung um den gesamten Berg unterhalb des Pferdebergs und zurück entlang der Leipaer Straße führt.
Aussicht am Weißen Stein.
Foto: Jiří Kühn.
Blick vom Weißer Stein nach Norden auf Oderwitz und Zittau.
Foto: Jiří Kühn.