Breiteberg
Gesamtansicht des Breiteberges von Südwesten.
Foto: Jiří Kühn.
Der Breiteberg (510 m) ist eine bewaldete Kuppe, die sich etwa 2 km südlich von Hainewalde und 2,5 km östlich von Grossschönau über der hügeligen Landschaft am Fuße des Zittau-Gebirges erhebt. Seine Kappe wird von Phonolith gebildet, welcher die Reste der darunter liegenden Basaltdecken mit Tuffeinsätzen überlappt. Der Berg ist mit Laub- und Mischwäldern bewachsen, in deren Unterholz wir zum Beispiel Hohlen Lerchensporn oder duftende Maiglöckchen finden können, von den kleinen Tieren gibt es ein interessantes Vorkommen des Siebenschläfers oder der Waldeidechse. Mit dem Breiteberg verbinden sich zahlreiche Legenden über einen wilden Jäger, einen Drachen und insbesondere über Zwerge, die "Querxe" genannt wurden. 1619 wurde der Berg im Kirchenbuch von Bertsdorf sogar als Zwergberg bezeichnet.
Die Breitebergbaude auf dem Gipfel.
Foto: Jiří Kühn.
Bereits 1880 baute Johann Franz Vorknecht auf dem Berg einen 12 m hohen hölzernen Aussichtsturm und ein Häuschen mit einem Sommerrestaurant. Etwa 100 m nördlich davon wurde später eine Aussichtsplattform mit Geländer gebaut, auf der am 2. September 1891 ein 5 m hohes Denkmal für Kaiser Friedrich III. enthüllt wurde. (1831–1881). Die in der Berliner Gießerei Gladenbeck & Sohn gegossene Bronzestatue wurde jedoch 1947 gestohlen, und heute ist nur noch ein leerer Steinsockel erhalten. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden vom Bertsdorf-Hainewalder-Gebirgsverein zwei kleinere Gedenksteine auf dem Berg errichtet. Der erste, der an Karl Wilhelm Dornick erinnert, befindet sich heute im Inneren des Turms, während der Erinnerungsstein für Carl August Zöllner im 20. Jahrhundert verschwand.
1898 wurde der hölzerner Aussichtsturm durch einen Sturm beschädigt und musste daher abgerissen werden. Der neue 13 Meter hohe Aussichtsturm aus Stein wurde 1936 vom Verein "Lusatia" nach den Plänen des Zittauer Architekten Richard Schiffner erbaut. Bei einer feierlichen Einweihung am 5. September 1936 wurde der Turm "Dr.-Curt-Heinke-Turm" genannt. In den 1960er Jahren wurde der Aussichtsturm repariert und seine vollständige Renovierung in den Jahren 2003-2004 von den Gemeinden Bertsdorf-Hörnitz und Hainewalde sichergestellt. Seitdem ist der obere Auslass der Treppe durch eine Glaskabine geschützt. Heute befindet sich im Eingangsbereich des Turmes eine kleine geologische Ausstellung, eine Büste mit einer Gedenktafel von Kurt Heinke und einem Gedenkstein aus dem Jahr 1884, der dem Forscher und Pastor Karl Wilhelm Dornick (1791-1873) aus Hainewalde gewidmet ist. Von der Galerie des Aussichtsturms aus hat man einen schönen Rundblick auf die hügelige Landschaft der Oberlausitz, die im Süden vom Lausitzer und Zittau-Gebirge und im Osten vom Iser-Gebirge, dem Riesengebirge und dem Jeschken-Kamm begrenzt wird.
Der Kurt Heinke Turm.
Foto: Jiří Kühn.
Der Sockel des ehemaligen Denkmals für Kaiser Friedrich III.
Foto: Jiří Kühn.
Blick vom unteren Waldrand auf die Umgebung von Hainewalde.
Foto: Jiří Kühn.
Es gehen drei Wege auf den Berg hinauf. Von der Nordseite von Hainewalde gibt es einen Waldweg an der Aussichtsplattform des ehemaligen Kaiserdenkmals vorbei. Eine lange beleuchtete Treppe führt entlang des Westhangs auf den Berg hinauf. Von Süden kommt von Bertsdorf ein breiter Fahrweg herauf, der hauptsächlich zur Versorgung des Baude dient. Ein Ringweg umläuft den
gesamten Berg, in dessen Nähe sich auf der Südseite mehrere Sehenswürdigkeiten befinden, darunter eine schräg geneigte Phonolithplatte, die von Kindern als Rutsche verwendet wird und im lokalen Dialekt "Tschoarschlsteen" (= Gleitstein) genannt wird, ein verlassener Phonolithsteinbruch, in dem im Winter 1935-1936 Stein gebrochen wurde und die Felsspalte "Querxenhöhle", auf die sich die Legende der Zwerge bezieht. Es gibt auch mehrere Bänke entlang des Ringweges, die entspannende Blicke auf die Landschaft bieten. An der alten Straße an der Nordwestseite des Hügels befindet sich die kleine Siedlung der Breiteberghäuser und etwa 300 m dahinter im Osten der hergerichtete Aussichtspunkt "Mandautalblick" mit schönem Ausblick über das Mandautal und auf die hügelige Landschaft um Hainewalde.
Eine Steinrutsche namens Tschoarschlsteen.
Foto: Jiří Kühn.
Eingang zur Querxhöhle.
Foto: Jiří Kühn.