Střední vrch - Herdstein
(Mittenberg - Herdstein)

Der Střední vrch (Mittenberg, 593 m) ist ein auffalender Basaltberg etwa 1 km nordöstlich von Dolní Prysk (Niederpreschkau). Aus seinem Gipfel ragt ein charakteristischer Felsstock in die Höhe, nach dessen Aussehen der Berg im Volke manchmal auch Hranáč (=der Vierschrötige) oder Skála (Felsen) genannt wird. Die steilen reich gegliederten Felsen bestehen oft aus Basaltsäulen, die Abhänge unter ihnen werden zum Teil von mit Vegetation überwachsenen ausgedehnten Blockhalden, auf denen seltene Noos- und Farnarten vorkamen, bedeckt. Der Zugang zum Gipfel ist von der Westseite auf einem steilen Pfad, der im Jahre 1896 von den Mitgliedern des Gebirgsvereines von Prysk (Oberpreschkau) gebaut worden ist, möglich. Ausserdem wurde 1914 die Schutzhütte vom Větrný vrch (Ottenberg) bei Kunratice (Kunersdorf) auf seinen Gipfel übertragen, von ihr es hat sich aber keine Spur erhaltenn.
Vom Gipfel des Berges gibt es lohnende Aussichten in die Umgebung. Im Norden liegt das Tal des Kamenice (Kamnitzbach) mit dem Dorfe Mlýny (Hillemühl) und dem weiter entfernen Kytlice (Kittlitz), die von den weiter entfernten Bergen zwischen dem Studenec (Kaltenberg) und dem Jedlová (Tannenberg) gesäumt werden. Im Osten ragt der Pěnkavčí vrch (Finkenkoppe), der spitzige Kegel des Klíč (Kleis) und am Horizont hinter ihnen der Hvozd (Hochwald) hervor. Auf der Südseite liegt das Dorf Prysk (Preschkau) mit dem steilen Šenovský vrch (Schönauer Berg), hinter dem sich Kamenický Šenov (Steinschönau) verbirgt. Hinter dem Břidličný vrch (Schieferberg) im Westen öffnet sich die Aussicht über Česká Kamenice (Böhmisch Kamnitz) mit dem Zámecký vrch (Schlossberg) und weiter auf die gewellte Waldlandschaft der Sächsisch-Böhmischen Schweiz mit dem herausragendem Kegel des Růžovský vrch (Rosenberg) und den weiter entfernten Massiven des Děčínský Sněžník (Hoher Schneeberg), des Grossen Winterberges und Grossen Zschirnsteins am Horizont. Im Südwesten erheben sich die vielen Kegel des České středohoří (Böhmisches Mittelgebirge), unter denen man bei gutem Wetter auch seinen höchsten Gipfel, den Milešovka (Milleschauer) ausmachen kann.

Felsen mit säulenförmig abgesondertem Basalt am Herdstein.
Felsen mit säulenförmig abgesondertem Basalt am Herdstein.

Unter den Abhängen des Střední vrch liegt eine kleine Sandsteinebene, an deren Nordseite eine breite Waldstrasse auf den benachbarten Břidličný vrch (Schieferberg) führt. Die Abhänge der Südseite sind mit Wiesen bedeckt, auf denen Orchideen vorkommen. Früher stand hier auch die sog. Kittels Buche, die einen charakteristischen Punkt in der umgebenden Landschaft darstellte. Etwa 1 km nordwestlich des Střední vrch steigt aus dem Tale der Kamenice ein unbedeutender Basaltgipfel, der früher Herdstein oder Hausstein (471 m) hiess. Im Volksmunde hiess er auch Hadstein, weil sich hier früher ein Vogelherd befand. Vom Gipfel dieses halb mit Wald bewachsenen Berges ragen nach Norden und Nordwesten zwei auffallende, aus Säulenbasalt bestehende Felsstöcke empor, von denen man eine Aussicht in das Tal der Kamenice und auf die Berge der Umgebung hat. Auf einer kleinen Wiese im Sattel unterhalb des Gipfels stand in den 30er Jahre des 20. Jahrhunderts ein hölzernes Gasthaus, die Herdsteinbaude, heute steht hier ein neueres Ziegelhaus.

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Text: Jiří Kühn; Übersetzung: Petr Kühn.