Pěnkavčí vrch
(Finkenkoppe)
Gesamtansicht des waldbestandenen Massives des Pěnkavčí vrch (Finkenkoppe) vom Tolštejn (Tollenstein).
Foto: Jiří Kühn.
Der Pěnkavčí vrch (Finkenkoppe) ist eine breitauslagernde Phonolithkoppe (792 m), die etwa 3,5 km südlich von Dolní Podluží (Nieder Grund) liegt. Ihr langgestrecktes Massiv ist der zweithöchste Gipfel des Lužické hory (Lausitzer Gebirge) und zieht sich in einer Länge von etwa 2,5 km vom Ptačinec (Vogelherd) nach Süden. Entlang des Kammes verläuft die Wasserscheide zwischen der Nordsee und Ostsee und die Grenze der Bezirke Děčín und Česká Lípa, die hier die Lage der alten Grenzen der Herrschaften Zákupy (Reichstadt) und Rumburk (Romburg) kopiert und die heute noch durch die stellenweise erhalten gebliebenen Grezsteine aus den Jahren 1704 und 1750 bezeichnet ist. Der überwiegende Teil der Steine ist allerdings bereits vernichtet oder umgestürzt worden.
Der Scheitel des Berges ist bewachsen von einem Walde mächtiger Buchen, der stellenweise einen fast urwaldähnlichen Charakter hat. Es ist der größte und wertvollste Buchenbestand im Lausitzer Gebirge. Das Gipfelplateau ist von steilen Blockhalden und einigen Phonolithfelsen umgeben, von manchen Stellen seines Randes gibt es eine beschränkte Aussicht nach Norden. Für die Touristen wurde der Gipfel am Anfange des 20. Jahrhunderts auft einem markierten Wege, der vom Hauptgipfel des Ptačinec (Vogelherd) in den Sattel Stožecké sedlo (Schöbersattel) führt, zugänglich gemacht. Auf der Nordseite des Gipfels sind noch einige Steinstufen erhalten. Im August 1909 wurde auf dem Gipfel sogar eine kleine Schutzhütte eröffnet. Heute ist der bewachsene Gipfel nicht mehr so interessant für Wanderer. Der markierte Weg führt nur noch am Westhang um ihn herum. Der Aufstiegsweg zum Gipfel ist aber gut sichtbar und mit einem Holzpfeil markiert. Unweit südlich von der Wegekreuzung unter dem Ptačinec steht am Wege steht ein isolierter Quarzitfelsen, der durch eine breite Spalte in zwei nicht besonders grosse Felstürme, die auf einigen Karten Vrabčí kámen, von den Bergsteigern aber Babice (= Hexe, Vettel) genannt wird.
Der Quarzitfelsen des Vrabčí kámen am Nordabhange des Pěnkavčí vrch (Finkenkoppe).
Foto: Jiří Kühn.
Am Westabhange des Berges führt auch eine sich an die Schichtlinien haltende
Strasse, von der ungefähr in der Mitte eine alte Strasse in Serpentinen in das
tief eingeschnittene Tal des Lesenský potok (Goldflössel) hinunterführt. In
ihrer Umgebung sind einige Quellen, die die Wasserleitungen der unterhalb des
Berges liegenden Gemeinde versorgen. Am Ufer des Baches arbeitete bereits zum
Ende des 13. oder der ersten Hälfte des 14. Jahrhundert eine Glashütte. Überreste
einer zweiten, mittelalterlichen Hütte fand man auch hoch oben am Hange.
Nahe dieser Strasse ragen aus dem Hange drei, Schöber genannte Balastkegel heraus.
Etwa 250 m nordöstlich des Sattels Stožecké
sedlo (Schöberpass) steht der kleine, zuckerhutähnliche Smrčec (Smrkový
Stožec, 633 m) mit einer beschränkten Aussicht über das Tal des Lesenský
potok auf den Tolštejn (Tollenstein), etwa
750 m weiter nördlich ist berhalb des Weges der felsige Granát (Granátový
Stožec, Granatenschöber, 680 m), dessen Name an die alten Sagen über Edelsteinvorkommen
erinnert, und weitere 250 m nördlich unter dem Gipfel des Berges ist der
waldbewachsene Klapáč (Klapavý Stožec oder Prachový Stožec, Pulverschöber,
635 m).
Der schütter bewaldete Gipfel des Berges.
Foto: Jiří Kühn.
Verwahrloste Stufen des alten Weges auf den Berggipfel.
Foto: Jiří Kühn.
Pětikostelní kámen (Fünfkirchenstein), Basaltfelsen am Aussichtspunkt.
Foto: Jiří Kühn.
Am Südwestabhange des Berges, etwa 0,5 km oberhalb des Stožecké sedlo befindet sich noch eine kleine Koppe mit einem verlassenen Steinbruch, aus dessen Gipfel ein Pětikostelní kámen (Fünfkirchenstein, 690 m). genannter Basaltfelsen herausragt. Vom Fusse des Felsens gibt es eine schöne Aussicht über das Tal des Lesenský potok auf die Jelení kameny (Hirschensteine), Jedlová (Tannenberg) und Tolštejn (Tollenstein), in die Umgebung von Jiřetín pod Jedlovou (St. Georgental) und in die weitere Ferne in der Richtung nach Rumburk (Rumburg). Der Name des Felsens besagt, dass man von hier die Türme von fünf Kirchen und Kapellen der Umgebung erblicken konnte. normalerweise sind aber nur vier: in Studánka (Schönborn), Dolní Podluží (Nieder Grund), Jiřetín pod Jedlovou (St. Georgental) und auf dem Křížová hora (Kreuzberg) zu sehen. Wenn man genau hinsieht, kann man aber auch die Spitze des Kirchturms in Krásná Lípa (Schönlinde) erkennen. Der ursprüngliche Name "Fünfkirchenstein" hatte aber wahrscheinlich nichts mit Kirchen zu tun, denn er erinnerte wohl an die Adelsfamilie von Fünfkirchen, die mit den Lichtensteinern, den Besitzern des Gutes Rumburk, befreundet war.
An einem bewaldeten Hang, der weniger als 500 m nordwestlich des Fünf-Kirchensteins in das Tal des Lesenský-Bachs (Goldflössel) abfällt, wurde 1898 ein Gedenkstein zum 40-jährigen Regierungsjubiläum von Johannes II. von Lichtnstejn errichtet. In einen etwa einen Meter hohen Sandsteinblock wurde eine flache Nische gehauen, in die eine Gedenktafel aus Marmor eingelassen wurde. Sie wurde in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zerstört, aber 2017 ließ die tschechische Forstverwaltung eine Nachbildung anfertigen und das Denkmal restaurieren. Ein weiteres, 10 Jahre jüngeres Lichtenstein-Denkmal steht in der nahe gelegenen Míšeňský důl (Meisengrund).
Aus dem Nordwestabhange des Berges ragt der langgestreckte Rücken des Čertova Pláň (Teufelsplan) nach Lesné (Innozenzendorf) hinaus und unweit davon steht an der Pěnkavčí silnička die Jagdhütte Na milíři, in deren Nähe sich eine eingefasste Quelle befindet. Eine weitere Schutzhütte steht an der Straße, die von Ptačinec (Vogelherd) am Osthang des Berges entlang zum Bouřný (Friedrichsberg) führt.
Aussicht vom Fünfkirchenstein auf den Tolštejn (Tollenstein) und Jedlová (Tannenberg).
Foto: Jiří Kühn.
Schutzhütte "Na Milíři" (Meiler) am Hange des Pěnkavčí vrch (Finkenkoppe).
Foto: Jiří Kühn.