Břidličný vrch - Hrnčíř
(Schieferberg - Töpferstein)
Břidličný vrch (Schieferberg) oberhalb von Horní Kamenice (Ober Kamnitz).
Foto: Jiří Kühn.
Der Břidličný vrch (Schieferberg, 499 m) ist ein langgezogener waldbestandener Rücken etwa 1,5 km östlich von Horní Kamenice (Ober Kamnitz) zwischen den Tälern des Pryský potok (Preschkauer Bach) und der Kamenice (Kamnitzbach). Zusammen mit dem benachbarten Pustý zámek (Wüste Schloss-Berg) bildet er einen einheitlichen Phonolithkörper. Als aber im Laufe der Zeit das Flüsschen Kamenice (Kamnitzbach) sein Tal allmählich vertiefte, schuf es sich im festen Phonolith eine enge Felsenschlucht, die heute die Klippe des Wüste Schloss-Berges vom Schieferberg trennt. Die Felswände auf der Nordseite des Břidličný vrch sind das ganze Jahr über feucht und bilden im Winter Eisvorhänge, Eiszapfen und Eisfälle, die gelegentlich zum Klettern genutzt werden. Der langgestreckte Gipfel ist mit Buchenhochwald bewachsen und auf den felsigen Abhängen kann man manchmal auch Gemsen beobachten. Am Nordhange des Berges entlang führt ein gut hergerichteter Waldweg, der sich in seinem höchsten Punkt dem felsigen Rande der Klamm des Kamenice-Baches nähert, von wo sich dem Besucher Aussichten auf die gegenüberliegenden Felsen des Pustý zámek öffnen.
Die Felswand des Břidličný vrch (Schieferberg), Blick vom Pustý zámek (Wüstes Schloss).
Foto: Jiří Kühn.
Blick von der Spitze der Felswand auf den gegenüberliegenden Felsen des Pustý zámek (Wüstes Schloss).
Foto: Jiří Kühn.
Aquädukt an der alten Wassergraben nach Horní Kamenice (Ober Kamnitz).
Foto: Jiří Kühn.
Östlich vom Schieferberg ist eine durch einen flachen Sattel abgetrennte Sandstein-Hochfläche,
früher "die Scheibe" genannt, die sich bis zum Střední
vrch (Mittenberg) hinzieht. Über diesen Sattel führt ein Waldweg von Dolní Prysk
(Nieder Preschkau) zum Pustý zámek (Wüstes Schloss), an dem sich
auf der Südseite die interesante Riedelova jeskyně
(Riedels Sandhöhle) befindet; am Nordfusse sind die alten steinernen Quellfassungen
der Wasserleitung der Stadt Česká Kamenice (Böhmisch Kamnitz) aus den Jahren
1892-1894 zu sehen. Auf der Steinplatte, die eine dieser Quellen bedeckt, wächst
heute eine stattliche Fichte. An der Westseite des Phonolithes ragt aus seinem
Liegenden eine niedrigere, von felsigen Abhängen begrenzte Sandsteinhochfläche
hervor, von der sich an manchen Stellen schöne Ausblicke auf Kamenický
Šenov (Steinschönau) und den Zámecký vrch (Schlossberg)
oberhalb von Česká Kamenice (Böhmisch Kamnitz) öffnen.
An einer Stelle oberhalb des Geländes der ehemaligen Papierfabrik in Horní
Kamenice (Ober Kamnitz) war früher eine Aussichtsplattform eingerichtet.
Am nördlichen Fuß des Břidličný-Bergs sind noch Spuren eines alten Wassergrabens mit
einem steinernen Aquädukt aus dem Jahr 1872 zu sehen, der dazu diente, Wasser zu
einer Fabrik zur Herstellung von Kunstwolle in Horní Kamenice
(Ober Kamnitz) zu bringen.
Der Töpferstein und die Kapelle am Rande von Horní Kamenice (Ober Kamnitz).
Foto: Jiří Kühn.
Am Rande des Ortes Horní Kamenice (Ober Kamnitz) steht dicht an der Bahnstrecke der von vielen Sagen umsponnene Felsen Hrnčíř (Töpferstein). Dieser isolierte Sandsteinfelsen, der wie eine mit der Spitze nach unten gekehrter Kegel aussieht, wurde beim Bau der Bahnstrecke bewusst stehen gelassen. Von seinem Gipfel, der aber nur bergsteigerisch zu ersteigen ist, ist eine schöne Aussicht in die nähere Umgebung. Am Fuße des Felsens steht am Weg eine, in einen kleineren Sandsteinfelsen gemeißelte Nischenkapelle.