Scharfenstein

Blick auf das Felsmassiv des Scharfensteins vom Aussichtspunkt Louisenhöhe.
Blick auf das Felsmassiv des Scharfensteins vom Aussichtspunkt Louisenhöhe.

Der Scharfenstein (570 m) ist ein markanter Felsen, der auf einem bewaldeten Bergrücken zwischen Brandhöhe und Töpfer, etwa 1 km östlich von Oybin und 1 km nördlich von Lückendorf steht. Der massive Felsturm, der sich etwa 45 Meter über den Kamm des Bergrückens erhebt, war früher als Matterhorn des Zittauer Gebirges bekannt. Er besteht aus festem, verquarzten Sandstein, welcher der Verwitterung besser widerstanden hat, als der umgebende Quadersandstein. Am südlichen Fuß des Massivs steht ein kleinerer Felsturm, die "Scharfensteinnadel".

An der Nordseite des Scharfensteins sind noch die Reste von eingeschlagenen Trittstufen zu sehen, die bisweilen auf das Mittelalter zurückgehen sollen, als der Scharfenstein als Beobachtungsposten genutzt worden sein soll. Andere Quellen sagen uns jedoch, dass die ersten künstlichen Stufen hier von einem gewissen Herrn Seidel im Jahre 1859 eingehauen wurden. Erst 1887 wurde der Gipfel durch den Zittauer Gebirgsverein Globus für Touristen zugänglich gemacht. Eine steile Eisentreppe führte zur Gipfelplattform mit einem Geländer und einer Wetterfahne, die am 29. Juni 1887 eingeweiht wurde. Der Aufgang wurde in den 1970er Jahren restauriert. Am 19. Juni 1993 wurde eine neue Wetterfahne durch den Gebirgsverein Oybin installiert.

Blick auf das Felsmassiv des Scharfensteins vom Süden. im Vordergrund links erhebt sich die Scharfensteinnadel.
Blick auf das Felsmassiv des Scharfensteins vom Süden. im Vordergrund links erhebt sich die Scharfensteinnadel.

Vom der gesicherten Aussichtsplatform auf dem Gipfel bietet sich ein schöner Blick nach Norden über den Töpfer und das Tal zur Linken mit dem Kurort Oybin mit seiner gleichnamigen Burgruine, umgeben von den bewaldeten Gipfeln des Ameisenbergs, Jonsbergs und Hochwalds mit der Lausche im Hintergrund, dem höchsten Berg des Lausitzer Gebirges. Der Blick nach Süden wird von der Brandhöhe verdeckt, nach Südosten sind die Berge um den Straßberg und dem Popova skála (Pfaffenstein) zu sehen, hinter denen sich der Jeschkenkamm abzeichnet. Im Osten und Nordosten schauen wir über das Zittauer Becken mit den Kohlegruben im polnischen Turów und Hrádek nad Nisou (Grottau), hinter denen bei klarem Wetter das Isergebirge und das Riesengebirge zu sehen sind.

Am nordöstlichen Fuß des Scharfensteins treffen sich mehrere Wanderwege, von denen der wichtigste über den Felsrücken vom Töpfer durch die Kleine Felsengasse und die Große Felsengasse zum Grenzsattel am Kammloch unterhalb des Hochwalds führt. Senkrecht dazu überquert der Scharfensteinweg von Oybin den Kamm in Richtung Lückendorf. An der Kreuzung befindet sich ein Holzunterstand mit Bänken.

Weitere Informationen

Text: Jiří Kühn; Übersetzung: Björn Ehrlich, Mai 2021.