Louisenhöhe - Kleine Felsengasse
Blick von der Oybinaussicht über den Scharfenstein zum Hochwald.
Foto: Jiří Kühn.
Die Louisenhöhe (569 m) ist ein recht markanter Sandsteinfelssporn etwa 1 km östlich von Oybin, der das Ende eines 600 m langen Felsrückens bildet, der sich vom östlichen Rand des Töpfer-Gipfelplateaus erhebt. Zusammen mit dem benachbarten Scharfenstein und der Brandhöhe bildet er einen Teil des bewaldeten Höhenrückens zwischen Töpfer und Hochwald, der auf einer Länge von ca. 2,5 km den malerischen Talkessel mit dem Kurort Oybin von den wiesenreichen Hängen um Lückendorf trennt. Ein sehr beliebter Wanderweg führt entlang des Bergrückens von Oybin über Kelchstein, Große Felsengasse und Scharfenstein zum Töpfer.
Am südöstlichen Fuß der Louisenhöhe befindet sich der schmale Felsdurchgang Kleine Felsengasse, der wie die nahe gelegene Große Felsengasse durch die Erosion einer Eruptivgesteinsader entstanden ist, die während der vulkanischen Aktivität des Tertiärs eine vertikale Spalte im Sandsteinmassiv füllte. In der Nähe des Kontakts mit dem Eruptivgestein wurde der Sandstein verfestigt und versteinert, was der späteren Erosion besser widerstand als das Eruptivgestein selbst. Es ist vollständig verwittert. Heute ist nur noch eine 100 m lange "Felsenstraße" übrig, die auf beiden Seiten von Sandsteinfelsen umfasst ist. Ihre südöstliche Seite wird von der senkrechten Felswand Gnomenwand gebildet.
Die Südostseite der Kleinen Felsengasse bildet die Sandsteinmauer der Gnomenwand.
Foto: Jiří Kühn.
Eine Steintreppe führt von der Kleinen Felsengasse auf den Kamm.
Foto: Jiří Kühn.
Der ausgeschilderte Weg vom Sattel unterhalb des Scharfensteins führt durch die gesamte Schlucht und steigt danach über eine steile Steintreppe zur Louisenhöhe, wo ein kurzer unmarkierter Weg mit mehreren Eisenstufen nach Südwesten zur Oybinaussicht führt. Sie bietet einen schönen Blick nach Westen ins Oybin-Tal mit dem Jonsberg, dem Johannisstein und der Lausche im Hintergrund, dann über den felsigen Gipfel des Scharfensteins zum mächtigen Hochwald, nach Süden zum bewaldeten Kamm der Brandhöhe und nach Osten zum Jeschken-Kamm, dem breiten Neißetal mit Hrádek nad Nisou (Grottau) und dem weiter entfernten Isergebirge.
Von der Abzweigung zum Aussichtspunkt führt der markierte Weg weiter auf dem flachen Kamm zum Töpfer und überquert nach ca. 400 m die schmale Felsschlucht Kleine Eisgasse, die von Südosten über einen weiteren markierten Weg vom Zigeunerberg erreicht wird. Am Fuße des Bergrückens befinden sich mehrere interessante Sandsteinfelsen, von denen der über 20 m hohe Ernst-Schulze-Stein der eindrucksvollste ist. Er ist benannt nach dem heimischen Bergsteigerpionier, der ihn 1910 erstmals bestieg. Daneben befindet sich die ebenso hohe Kletterwand "Onkel und Tante" mit einem Felsvorsprung namens "Fausthandschuh".
Wegekreuzung oberhalb der Schlucht Kleine Eisgasse.
Foto: Jiří Kühn.
Die Felsformationen Onkel und Tante (links) und Ernst Schulze Stein (rechts) am östlichen Fuße des Kamms.
Foto: Jiří Kühn.