Ptačinec - Trojhran
(Vogelherd - Dreiecker)

Der Ptačinec (Vogelherd) ist eine unauffällige Höhe (679 m), die auf dem Kamme nördlich des Pěnkavčí vrch (Finkenkoppe) an der Staatsgrenze zu Deutschland liegt. Sein ursprünglicher Name Vogelherd erinnert höchstwahrscheinlich an die alten Vogler, die hier Zugvögel fingen.

Etwa 150 m westlich des Gipfels des Ptačinec oberhalb des Abschlusses des údolí Milířky (Kohlhau-Tal) ragt ein nicht besonders grosser Felsen, genant der Trojhran (Dreiecker, 673 m), empor, der schon viele Jahrhunderte einen wichtigen Punkt bezeichnet, an dem die Staatsgrenze plötzlich ihre Richtung ändert. Die Grenze kommt vom Osten entlang des Hautpkammes vom Luž (Lausche), wendet sich hier aber plötzlich nach Norden und beginnt das Schluckenauer Zipfel zu umschreiben. Vom Pěnkavčí vrch steigt auch die Grenze der Bezirke Děčín und Česká Lípa herab, die die viel älteren Herrschaftsgrenzen kopiert.

Auf dem Gipfel dieses Felsens aus grauweissem Quarzit ist die Granitsäule der tschechoslowakisch-deutschen Grenze vom Anfange der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts eingesetzt, und unter ihr ist auf deutscher Seite eine Informationstafel befestigt. In die Wände des Felsens sind einige viel ältere Zeichen und Jahreszahlen eingemeisselt. Man sieht hier die Anfangsbuchstaben der drei Herrschaften, deren Grenzen hier zusammenstiessen (R = Rumburk, RE = Reichstadt = Zákupy und Z = Zittau) und nach denen der Felsen seinen Namen bekam. Ausserdem sind hier sieben verschiedene Jahreszahlen aus der Zeit von 1657 bis 1783, die hier wahrscheinlich bei den Kontrollen der Grenzen und Grenzbegehungen von den Herrschaften angebracht worden sind. Diese Grenzen sind bis heute in der Umgebung durch alte steinerne Grenzsteine gekennzeichnet; eine ganze Anzahl der Steine wurde aber bereits vernichtet.

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Text: Jiří Kühn; Übersetzung: Petr Kühn.