Kelchsteine - Rosensteine
Kelchsteinformation.
Foto: Jiří Kühn.
Die Kelchsteinfelsen sind eines der bekanntesten Naturdenkmäler des Zittauer Gebirges. Sie befinden sich ca. 1 km südlich von Oybin in einem flachen Waldtal auf der linken Seite der Straße nach Lückendorf. Die mächtigen Felsen bestehen aus Kreidesandstein, der aufgrund seines höheren Eisenoxidgehalts rosa bis tiefrot gefärbt ist. Da der Sandstein an der Unterseite der Felsen weniger fest ist als an der Oberseite, hat die Erosion unterschiedlich große Überhänge an den Felsen hinterlassen. Der massivere Felsblock wird Kelchsteinwächter genannt, daneben steht der etwa 17 Meter hohe Kelchstein, der durch seine runde Form und die überhängenden Wände das unverwechselbare Aussehen eines Kelches oder eines Knüppels hat.
Dieser bemerkenswerte Felsen ist auch zu einem Symbol für den lokalen Klettersport geworden. Seit jeher zieht er Kletterer an. Bereits 1785 wurde er von Holzfällern bestiegen, die an einer der Kiefern oben eine Tafel mit ihrem Namen anbrachten. Offenbar kletterten sie auf den Stamm eines Baumes, den sie auf den Felsen fallen ließen. Auch die Kletterer W. Walter, K. Kunath und B. Vogler vom AKV Dresden nutzten am 3. September 1911 den Stamm eines benachbarten Baumes, um die Nordwestwand zu erklimmen und schlugen mehrere, heute noch sichtbare Sprungtritte ein, über die sie zum Felsen sprangen. Die erste Sportkletterei ohne künstliche Hilfsmittel erfolgte erst am 26. Juni 1946 von Siegfried Schreiber und Helmut Brückner. Bis heute ist der Kelchstein der schwierigste Kletterfels im Zittauer Gebirge.
Der Kelchstein ist eine der bekanntesten Felsen im Zittauer Gebirge.
Foto: Jiří Kühn.
Südwand des Kelchsteinwächters.
Foto: Jiří Kühn.
Zu den Kelchsteinen kommt von Oybin aus ein breiter und bequemer Weg heran, die Bürgeralle. Sie führt etwa 300 m zuvor durch eine größere Gruppe rosafarbener Sandsteinfelsen, die Rosensteine. Dazu zählen der markante, etwa 30 m hohe Jubiläumsturm, auf der anderen Seite des Weges der Ameisenturm, der Elefantenkopf und der 23 m hohe Eisbär. Etwas weiter oben führt der Weg durch das Waldtor zwischen einem 30 m hohen Turm, dem Waldtorwächter, und dem 35 m hohen Hohen Rosenstein. Im oberen Teil der Gruppe befinden sich der 15 m hohe Rosenstumpf, die 10 m höhere Rosenspitze und der 30 m hohe Hauptrosenstein. Alle Felsen sind gegenwärtig in einem ausgewachsenen Wald verborgen, aus dem nur die höchsten Gipfel herausragen.
Jubiläumsturm in der Felsgruppe Rosensteine.
Foto: Jiří Kühn.
Waldtorwächter in der Rosensteingruppe.
Foto: Jiří Kühn.