Internationaler Naturlehrpfad Lausitzer und Zittauer Gebirge
Gemeinsames grenzüberschreitendes Projekt
der Verwaltung des Landschaftschutzgebietes Lausitzer Gebirge (CHKO Lužické hory)
Naturschutzzentrum Zittauer Gebirge Olbersdorf
und des Vereines von Freunden des Lausitzer Gebirges
Inhalt:
- Einleitung
- Kurze Charakteristik der Landschaftsschutzgebiete
- Beschreibung des Lehrpfades
- Übersicht der einzelnen Stationen
- Projektpartner
I. Einleitung
Das Projekt des grenzüberschreitenden Naturlehrpfades Lausitzer und Zittauer Gebirge entstand in Zusammenarbeit der Verwaltung des Landschaftsschutzgebietes Lausitzer Gebirge in Jablonné v Podještědí und des Naturschutzzentrums Zittauer Gebirge in Olbersdorf. Seine Durchführung wurde unterstützt durch Fördermittel des Programmes PHARE der EU.
II. Kurze Charakteristiken der Landschaftsschutzgebiete
Der Naturlehrpfad führt durch zwei eng benachbarte Landschaftschutzgebiete.
Das Landschaftsschutzgebiet Lausitzer Gebirge wurde im Jahre 1976 auf der Fläche von 270 km2 zur Sicherung des Schutzes der harmonischen Landschaft des Sandsteingebietes des sog. Böhmischen Kreidebeckens ausgewiesen. Die Landschaft ist gekennzeichnet durch ein markantes Relief mit hohem Waldanteil und ihr Gesamtbild wird durch die lausitzer Volksarchitektur abgerundet. Zu den aus naturwissenschaftlicher Sicht wervollsten Teilen des Lausitzer Gebirges gehören Reste natürlicher Waldbestände in den höchsten Gipfelpartien der Berge, feuchte Wiesen mit dem Vorkommen von Orchideenpflanzen und charakteristische geomorphologische Felsbildungen.
Das Landschaftsschutzgebiet Zittauer Gebirge im deutschen Teil ist vom Lausitzer Gebirge nur durch die Grenzlinie und den unterschiedlichen Namen getrennt. Die Landschaft des Zittauer Gebirges wurde durch ähnliche Kultureingriffe unter vergleichbaren natürlichen Bedingungen geformt. Zu den wertvollsten Ökosystemen gehören die Gipfelpartien der Berge, tiefe Bachtäler, Reste natürlich gewachsenen Wälder und Sandsteinfelsenstädte. Zum Schutze der harmonischen Landschaft mit ausgewogenem Anteil von Waldflächen, landwirtschaftlich genutzten Räumen und Gemeinden mit der typischen Oberlausitzer Architektur, den Umgebindehäusern, wurde auf einer Fläche von 62,7 km2 im Jahre 1958 das Landschaftsschutzgebiet Lausitzer Gebirge ausgewiesen.
III. Beschreibung des Lehrpfades
Der Lehrpfad führt durch den östlichen Teil des Lausitzer und Zittauer Gebirges, teilweise entlang einer wichtigen geologischen Linie, der sog. Lausitzer Überschiebung (Lausitzer Hautpverwerfung). Auf 27 Stationen werden die Besucher mit den naturwissenschaftlichen und kulturellen Besonderheiten dieser Gegend informiert. Die deutsch-tschechische Grenze überschreitet der Lehrpfad an den Grenzübergängen Hrádek nad Nisou - Hartau und Lückendorf - Petrovice.
- Der Teil des Lehrpfades zwischen den Stationen No. 1 - 11 (14 km) führt entlang der Linie der Lausitzer Überschiebung und ist überwiegend der geologischen Entwicklung des Gebiete gewidmet.
- Der mittlere Teil mit den Stationen No. 11 - 21 (10 km) macht die Besucher mit den verschiedenen Biotopen des Zittauer Gebirges, den hier vorkommenden Pflanzen und Tieren bekannt.
- Der Teil des Pfades mit den Stationen No. 21 - 24 (7 km) führt zum Schloss Lemberk und zum Bredau-Schlösschen, wo eine ständige, dem Lausitzer Gebirge gewidmete Ausstellung installiert ist.
- Diese Hauptroute des Lehrpfades wird durch zwei Verbindungsstrecken mit den Stationen No. 25 - 27 ergänzt.
Der Naturlehrpfad folgt überwiegend gekennzeichneten Wanderwegen und wird im Gelände mit dem Symbol des Naturlehrpfades - NS - beschildert. Er führt durch die Landschaftsschutzgebiete Lausitzer und Zittauer Gebirge und wir bedanken uns deshalb bei den Besuchern für ihr rücksichtsvolles, natur- und umweltfreundliches Verhalten.
Zu den bekanntesten Objekten des Naturlehrpfades gehören die Weissen Steine oder Elefantensteine (Bílé kameny), der Gipfel des Spitzsteines (Ostrý) mit dem Ziegenrücken (Kozí hřbety), Oberwegsteine (Horní skály), Rabensteine (Vraní skály), Kaisergrund (Krásný důl), Pfaffenstein (Popova skála), Görsdorfer Spitzberg (Sedlecký Špičák), Weissbachtal (údolí Bílého potoka), Töpfer, Felsschluchten der Kleinen und Grossen Felsengasse, die Aussicht am Scharfenstein, Luftkurort Lückendorf, Schloss Lämberg (Lemberk) mit dem Bredau-Schlösschen, Finkendorf (Polesí) mit dem Aussichtsfelsen des Rabensteines (Havran) und die Tobiaskiefer (Tobiášova borovice).
IV. Übersicht der einzelnen Stationen
- Einführungstafel - Beschreibung und Karte des Lehrpfades, Charakteristik der Landschaftsschutzgebiete (CHKO) Lausitzer Gebirge und Zittauer Gebirge
- Naturdenkmal Bílé kameny (Weisse Steine, Elefantensteine), geologische Entwicklung des Gebietes
- Vysoká (Trögelsberg) - Geobotanik, Zonierung des LSG Lausitzer Gebirge
- Kozí hřbety (Ziegenrücken) - Lausitzer Überschiebung
- Horní Sedlo (Pass) - tschechische Grenzbefestigung (bis 1938)
- Horní skály (Oberwegsteine) - Geschichte des Bergsteigersportes
- Vraní skály (Rabenstein) - Biotopverbundsystem (System der ökologischen Stabilität)
- Popova skála (Pfaffenstein) - Geschichte des Tourismus
- Sedlecký Špičák (Görsdorfer Spitzberg) - Kiefernwaldrelikte
- Tal des Bílý potok (Weissbachtal) - Eichenwald
- Einführungstafel
Grenzübergang nach Deutschland in Hrádek nad Nisou - Hartau - Einführungstafel
- Entwicklung der Wälder des Zittauer Gebirges
- Waldpilze
- Töpfer - Einheimische Vogelarten
- Scharfenstein - Geologie
- Insekten
- Felsenbiotope
- Naturnaher Bergmischwald
- Lückendorf - Wiesenbiotope
Grenzübergang auf tschechisches Gebiet in Lückendorf-Petrovice - Einführungstafel
- Mischwald
- Wiesen und Weiden
- Bredau-Schlösschen - ständige Ausstellung zum Lausitzer Gebirge, Einführungstafel
- Polesí (Finkendorf) - volkstümliche Architektur
- Wälder und Forste des Lausitzer Gebirges, forstwirtschaftliche Waldnutzung
- Besiedlungsgeschichte, alter Landweg
V. Projektpartner
Verwaltung des Landschaftsschutzgebietes Lausitzer Gebirge
Školní 12, CZ-471 25 Jablonné v Podještědí
e-mail: luzhory@nature.cz
Naturschutzzentrum Zittauer Gebirge GmbH
August-Bebel-Str. 75, 2785 Olbersdorf
tel., fax: 03583 / 512512
Verein von Freunden des Lausitzer Gebirges
Sadová 512, CZ-471 25 Jablonné v Podještědí
Verarbeitet an Hand von Informationen aus der Verwaltung des CHKO Lužické hory
Fotografien: T. Besta, V. Sojka, P. Rychtařík, M. Waldhauser, J. Kühn.