Falknov
(Falkenau)

Schön repariertes Haus Nr. 31 an der Straße nach Polevsko. Im Hintergrund ist der Berg Sokol zu sehen.
Foto: Jiří Kühn.
Falknov (Falkenau) ist vor allem ein Erholungsort mit einer langen Glasmachertradition. Es liegt in einem malerischen Tal am linken Ufer des Flusses Kamenice etwa 6 km nördlich von Nový Bor und ist direkt mit dem jüngeren Kytlice verbunden. Das Dorf wurde angeblich kurz nach 1471 an der Stelle des Dorfes Neuhausen gegründet, das während der Hussitenkriege verschwand. Bereits im Jahre 1443 wird von hier eine Glashütte
erwähnt, aber mit Sicherheit ist die Existenz von Falkenau erst im 16. Jahrhundert
belegt. In dieser Zeit wurde das Dorf von Glasmachern aus Sachsen kolonisiert
und im Jahre 1530 baute hier der Glashüttenmeister Paul Schürer aus Aschberg
eine Glashütte. Seine Familie breitete sich im Böhmen schnell aus und ein Zweig
von ihr, zu der die Falkenauer Schürer gehörten, wurde 1592 von Kaiser
Rudolf II. in den Adelsstand erhoben und mit dem Prädikat "von Waldheim" belehnt.
Zur Glashütte gehörte ein grosses Grundeigentum, auf dem der Hof der Hüttenmeisters
mit Getreidemühle, Brettsäge und Bierbrauerei gegründet wurde. Das Holz zum
Betriebe der Hütte wurde in den umgebenden Wäldern gewonnen, die aber allmählich
verschwanden; der dann wachsende Holzpreis führte zu einem Absinken der Glasproduktion.
Im Jahre 1731 verkaufte Leopold Valentin Schürer deshalb die Hütte an die Familie
Kittel. Auch ihr gelang es nicht, das zum Betriebe nötige Holz zu sichern und
Johann Josef Kittel stellte daher im Jahre 1750 den Betrieb der Hütte ein. Die
ausgedehnten, zur Glashütte gehörenden Grundstücke vermietete Kittel zum Bau
neuer Wohnhäuser.
Weitere Informationen
(Eine ausführlichere Beschreibung der Siedlung ist nur auf Tschechisch verfügbar)