Steinbruchschmiede

Die ehemalige Steinbruchschmiede zwischen den Mühlsteinbrüchen ist heute als Museum eingerichtet.
Die ehemalige Steinbruchschmiede zwischen den Mühlsteinbrüchen ist heute als Museum eingerichtet.

Die Steinbruchschmiede steht ungefähr in der Mitte des Gebietes der Jonsdorfer Mühlsteinbrüche in einer bewaldeten Fläche zwischen den Steinbrüchen Weisser Felsen und Schwarzes Loch. Erbaut wurde sie 1825 und diente zur Herstellung und Reparierung der Werkzeuge für die Arbeiter der umliegenden Mühlsteinbrüche. Nach der Einstellung des Abbaues im Jahre 1864 verödete die sie und es blieben von ihr nur die Grundmauern erhalten, nach der Erneuerung des Steinbruchbetriebes 10 Jahre später wurde sie aber wieder aufgebaut. Ihrem Zwecke diente sie nun bis zur Einstellung des Abbaues im Jahre 1918 und zwei Jahre später mietete sie der Zittauer Bergverein „Globus“, der die hiesige Landschaft den Touristen zugänglich machte. Um 1945 wurde die Schmiede zum zweiten Male vernichtet, aber in den Jahren von 1951 bis 1952 wurde sie von der Jonsdorfer Gesellschaft der Natur- und Heimatfreunde erneut aufgebaut und nach der Gründung des Naturlehrpfades wurde in ihr 1956 ein Museum eingerichtet. Im Inneren der Schmiede wurde aus Bruchsteinen eine neue Schmiedeesse aufgebaut und um sie wurden die verschiedensten erhalten gebliebenen Werkzeuge und zeitgenössische Fotos ausgestellt. Heute ist dieses Museum nur im Rahmen von Exkursionen mit Begleiter zugänglich. Nicht weit hinter der Schmiede befand sich an den Felsen angebaut das Schnapslager, von dem sich bis heute noch die steinernen Wände erhalten haben. Die Steinbrecher erhielten nämlich als Gegenmittel gegen den Quarzstaub eine Zuteilung von Schnaps.

Felsen mit der Gedenktafel zur Erinnerung an den Zittauer Geologen Dr. Kurt Heinke und den Jonsdorfer Lehrer Bauer.
Felsen mit der Gedenktafel zur Erinnerung an den Zittauer Geologen Dr. Kurt Heinke und den Jonsdorfer Lehrer Bauer.

Die Steinbruchschmiede steht an einer Wegkreuzung, von der die Wege nach allen Richtungen auseinanderlaufen. Nach Osten führt ein Weg zu den Steinbrüchen Weisser Felsen und Kellerbergbruch, nach Norden ein Weg entlang der Felswand „Hohle Wand“ zum Waldtheater oder nach Jonsdorf und von ihr führt eine kurze Abzweigung auch zur Aussicht auf dem Carolafelsen. In westlicher Richtung kommt man nach etwa 100 m zu einem hölzernen Unterstand, von dem aus Wege zum nördlichen und westlichen Durchbruch in den Bruch Schwarzes Loch führen. An der Stelle dieses Unterstandes befand sich früher der Pferdestall und die Werkstatt der Zimmerleute, in der die Stiele der Spitzhacken und die Buchenholzkeile zum Abbrechen der Mühlsteine verfertigt wurden. Im Jahre 1937 wurde vom Jonsdorfer Gebirgsverein in einen nahen Felsen eine Gedenktafel eingesetzt zur Erinnerung an den Zittauer Geologen Dr. Kurt Heinke und den jonsdorfer Lehrer Bauer, die sich um die Geologische Erforschung der hiesigen Umgebung verdient gemacht hatten.
Zwischen der Schmiede und der Unterkunft zweigt nach Süden ein Wanderpfad ab, der sich um den Steinbruch Schwarzes Loch herum zur Jonsdorfer Felsenstadt hin wendet. An seiner linken Seite stand früher die zentrale Pulverkammer, in der, abseits von allen Brüchen, der Vorrat an Schiesspulver und weiterer Sprengstoffe gelagert wurden. Die Pulverkammer wurde im Mai 1893 fertiggestellt und 1901 wurde sie erweitert durch einen Anbau zur getrennten Lagerung von Dynamit. Nach der Einstellung des Abbaues wurde dieser Bau abgerissen und an seine Stelle weist nur nur noch die Tafel des Lehrpfades hin.

Text: Jiří Kühn; Übersetzung: Petr Kühn.