Weisser Felsen
Die hölzerne Baude im verlassenen Steinbruch Weisser Felsen.
Foto: Jiří Kühn.
Der Weisse Felsen ist ein Steinbruch zur Gewinnung von Mühlsteinen, der ungefähr in der Mitte zwischen den Brüchen Bärloch und Kellerbergbruch am Ostrande der Jonsdorfer Mühlsteinbrüche liegt. Er entstand wahrscheinlich zwischen den Jahren 1580 und 1756, aus denen sich leider keine schriftliche Nachrichten erhalten haben, und war als letzter der hiesigen Steinbrüche bis 1917 im Betrieb.
Der Bruch ist heute von Osten durch einen etwa 100 m langen Durchbruch zugänglich, an dessen Eingang der Pfad aus dem Steinbruch Bärloch zum Kellerbergbruch vorbeiführt. Im Jahre 1893 wurde am Hange vor diesem Durchgang ein etwa 120 m langer steinerner Rutschweg hergerichtet, über den die grob ausgehauenen Mühlsteine aus dem Steinbruch ins Tal befördert wurden, wo sie dann auf Wagen verladen und zur weiteren Bearbeitung in die Kittereien im Jonsdorfer Ortsteil Kroatzbeerwinkel verführt wurden. Diese Rutsche ist noch heute sichtbar, aber die Steine aus ihr sind schon längst weggeführt worden.
Der Eingang durch den Durchbruch ist an beiden Seiten von steilen Sandsteinwänden eingeschlossen, an denen unweit des Ausganges die Durchkreuzung zweier Phonolithgänge, von denen allerdings nur die ausgewitterten Spalten übrig geblieben sind, zu sehen ist. Ein Stück weiter ist mit einer Informationstafel ein Mühlstein bezeichnet, der bei der wiederholten touristischen Zugänglichmachung im Jahre 1999 gefunden wurde. Den Nordrand des Bruches bildet eine hohe Sandsteinfelswand, an die sich früher ein heute schon verwitterter Phonolithgang anlehnte. Ein weiterer Phonolithgang verläuft entlang der Südwand des Bruches, in dem auch durch die Abbauarbeiten ein S-förmig gekrümmter Basaltschlot freigelegt wurde. Im Jahre 1920 verschwand er aber, als ein Teil der Felswand abstürzte. Es waren aber gerade diese Eruptivgesteine, die eine Verfestigung der umgebenden Sandsteine verursachten, die dann zur Herstellung von Mühlsteinen abgebaut wurden.
In der Steinbruch kommt man durch einen langen, aus dem Felsen gehauenen Durchbruch.
Foto: Jiří Kühn.
Im Felsen über dem Südrand des Bruches befindet sich eine kleine Pulverkammer.
Foto: Jiří Kühn.
Eine hölzerne Plastik des oberlausitzischen Bildhauers Günter Schönfelder.
Foto: Jiří Kühn.
Das Innere des Bruches ist heute teilweise verwachsen, aber auf einer erhöhten Halde ist in ihm eine Feuerstelle mit Bänken und eine neue hölzerne Baude eingerichtet. Von ihr über einen steilen Abhang steigt der Weg zum oberen Rand des Steinbruchs hinauf, von wo man auf der gegenüberliegenden Seite die hölzerne Statue einer Frau vom oberlausitzischen Holzschnitzer Günter Schönfelder sehen kann. In einen der Felsen über dem Steinbruch wurde auch eine Pulverkammer ausgemeisselt, in der man die an einem Tage zum Abbau der Mühlsteine benötigte Pulvermenge aufbewahren konnte. Wenig weiter steht ein hölzernes Schutzdach, das zum Ablegen der Werkzeuge und bei schlechtem Wetter oder bei Sprengungen als Unterkunft der Arbeiter benutzt wurde.