Šenovský vrch - Lipka
(Steinschönauerberg - Limberg)
Ansicht vom Nordosten vom Ovčácký vrch (Schäferberg).
Foto: Jiří Kühn.
Der Šenovský vrch (Steinschönauer Berg, 632 m) ist ein prominenter basaltischer
Kegel, der über dem nordöstlichen Rand von Kamenický Šenov heraufragt. Sein
Gipfel besteht aus einem länglichen Felsrücken, von dem man früher eine schöne
Aussicht in die Umgebung hatte. 1887 wurde deshalb ein bequemer Aufstiegsweg
hergerichtet und auf dem planierten Gipfel eine Schutzhütte erbaut, von der
aber heute nichts mehr übriggeblieben ist; auch die Aussicht wird durch den
hochgewachsenen Wald behindert.
In den 20er Jahren des 20. Jh. stand verhältnismässig hoch auf dem Südwesthang
eine vom hiesigen Verein der Naturfreunde erbaute kleine Gaststätte. Ihr hölzerner
Bau hat aber den 2. Weltkrieg nicht überleben können und heute sieht man an
ihrer Stelle im Wald nur die steinernen Grundmauern mit dem Rest eines Kellers.
Der ehemalige Aussichtspunkt auf der Kuppe des Hügels.
Foto: Jiří Kühn.
An drei Seiten der Abhänge kletterte früher die am 29. August 1903 eröffnete,
heute bereits aufgelassene Bahnstrecke von Kamenický Šenov (Steinschönau) nach
Česká Lípa (Böhmisch-Leipa) in die Höhe. Am Osthang befand sich wenig über der
Strasse von Prácheň (Parchen) nach Horní Prysk (Ober-Preschkau) die Haltestelle
Horní Prysk (Ober-Preschkau), deren Gebäude heute zu Wohnzwecken dient, Auf
dem bewaldeten Abhang zwischen der Strasse und der ehemaligen Bahnstrecke befinden
sich einige alte verlassene Steinbrüche, in denen man Sandstein zu Bausteinen
und Grabsteinen, aber auch Schleif- und Bausand gewonnen hatte. Im direkt an
der Strasse nächst Prácheň (Parchen) liegenden Bruch hatte man den Sandstein
auch unterirdisch gewonnen. Man hat in ihm zwei parallele, 13 m lange Tunnele,
die über 9 m hoch und um 6 m breit sind, ausgehauen. Zwischen ihnen hat man
einen 2 m breiten und 10 m langen Felsenpfeiler stehen gelassen, hinter dem
die beiden Tunnele verbunden sind. Das in diesen Steinbruch durchsickernde Wasser
bildet im Winter auf den Bruchwänden und Portalen schöne Eisgebilde.
Vor einem der weiter nördlich liegenden Steinbruch steht auf einer geebneten
Steinhalde eine kleine Steinsäule, die an die glückliche Rettung der durch einen
Felssturz bedrohten Steinbrecher Josef Kögler, Anton Michel und Franz und Josef
Wenzel erinnert. Die etwa 2 m hohe achtseitige, mit einem vierseitigen Steinkapitell
versehene Säule trägt die Namen der geretteten Arbeiter mit der Jahreszahl 1859,
ist aber heute leider stark mit neuzeitlichen Gravierungen verunstaltet. Im größten
Steinbruch baute die Gemeinde Prysk
ein Felsentheater, das am 6. Juli 2018 eröffnet wurde.
Sandsteinbruch am Ostfusse des Berges.
Foto: Jiří Kühn.
Blick in den Steinbruch mit dem steinernen Denkmal.
Foto: Jiří Kühn.
Der größte Sandsteinbruch mit einem neu errichteten Theater.
Foto: Jiří Kühn.
An der Nordseite springt aus dem Šenovský vrch (Steinschönauer Berg) ein niedrigerer
basaltischer Bergvorsprung Lipka (Limberg, 509 m) hervor, dessen überwiegend
begraster Gipfel schöne Aussichten über Horní Prysk
(Ober-Preschkau) und die umliegenden Berge bietet. In der ersten Hälfte des
20. Jahrhunderts wurde sein Gipfel durch einen markieten Weg erschlossen und
von den Mitgliedern des hiesigen Gebirgsvereins eine einfache Schutzhütte gebaut.
In einem alten, stillgelegten Steinbruch am südöstlichen Hang des Lipka befindet sich
eine 15 m lange und 2 m breite, künstlich gegrabene Höhle, in der einst Sand
abgebaut wurde. Nach dem Einsturz der Decke entstand ein schräger Gang, der bis in eine
Tiefe von etwa 5 Metern hinabführte.
Baumgruppe auf dem Gipfel des Lipka-Berges (Limberg).
Foto: Jiří Kühn.
Der Eingang zur künstlichen Höhle am Hang des Lipka (Limberg).
Foto: Jiří Kühn.