Sandgrube Jítrava
(Sandgrube Deutsch Pankratz)

Am unteren Ende von Jítrava (Deutsch Pankratz), nördlich der Hauptstraße von Jablonné v Podještědí (Deutsch Gabel) nach Chrastava (Kratzau) und Liberec (Reichenberg), befindet sich ein bewachsener Hügel, auf dem sich früher eine Sandgrube mit einem bemerkenswerten Vorkommen von eiszeitlichen Kiessanden befand, die wahrscheinlich während der vorletzten Saale-Eiszeit von einem kontinentalen Gletscher hierher gebracht wurden. Der Gletscher aus Nordeuropa erreichte damals den Rand des Lausitzer Gebirges und hinterließ in der Nähe des Jítravské sedlo (Pankratzer Sattel, Windschänke) eine große Menge an Moränenablagerungen. Das Wasser des langsam zurückweichenden Gletschers floss den Gebirgskamm nach Süden hinunter und riss zahlreiche Gesteinsfragmente mit sich, die unterhalb des Sattels große Flächen ausgewaschener glazialer Kiessande bildeten, die dann weiter abtransportiert und entlang des Panenský potok (Jungfernbach) und der Ploučnice (Polzen) in Richtung Děčín abgelagert wurden. In den Schwemmsedimenten bei Jablonné v Podještědí, Dubnice (Hennersdorf), Rynoltice (Ringelshain) und anderswo wurden Sandgruben angelegt.
Die Sandgrube bei Jítrava ist seit vielen Jahren stillgelegt und vollständig von Bäumen überwuchert, aber zur Zeit ihres Betriebs hatte sie eine über 10 m hohe Hauptwand, in der sich grobkörniger Sand und Kies mit größeren Steinen und Geröllen aus Granitgestein, Permsandsteinen, Staubsandsteinen, Diabasgestein und Kreidesandsteinen lokaler Herkunft abwechselten. Es gab aber auch kleinere Gesteinsbrocken aus skandinavischen oder norddeutschen Gesteinen, von denen der rot gefärbte skandinavische Rapakivi-Granit oder der baltische Feuerstein besonders auffällig waren.

Text: Jiří Kühn; Übersetzung: Björn Ehrlich, Mai 2025.