Rolleberg bei Lipnice
(Rolleberg bei Limpach)
Blick auf den Doppelgipfel des Rolleberg vom Westen. Im Hintergrund der Studenec (Kaltenberg).
Foto: Jiří Kühn.
Der Rolleberg (461  m) ist ein wenig ausgeprägter zweigipfeliger
Berg, der etwa 0,5 km südlich von Lipnice
(Limpach) an der Strasse nach Kunratice (Kunersdorf)
liegt. Vom Větrný vrch (Ottenberg) im Südosten ist er
durch einen flachen Sattel getrennt, über den der markierte Wanderweg nach Jetřichovice
(Dittersbach) führt. Der Berg ist auf den ersten Blick wenig interessant und
hat wahrscheinlich deshalb keinen tschechischen Namen. Sein niedrigerer Südwest-Gipfel
bestaht aus Basalt, während der nordöstliche Gipfel aus Sandstein und sehr widerstandsfähigen
Quarziten besteht. Trotzdem dieser Gipfel als einer der wenigen in der weiteren
Umgebung nicht vulkanischen Ursprungs ist, wurde gerade er im Volksmunde als
Vulkan bezeichnet. Grund dazu waren die vielen Quarzitblöcke und -Felsen, die
die Hänge des Berges bedeckten und ihm ein ungewöhnlich wildes Aussehen verleihen.
Am interessantesten zeigt sich die langgezogene, früher Bilfertstein genannte
Felswand am eigentlichen Gipfel. Dieses zusammenhängende Quartzimassiv ist durch
kleine Störungen in einige Felsen getrennt, deren Wände stellenweise mit rostfarbenen
Eisenverbindungen gefärbte Lagen gefärbt sind. Auf dem Gipfel des Felsens wuchs
früher ein vereinzelter Baum, von dem man eine schöne Aussicht in die Umgebung
geniessen konnte. Heute ist die Aussicht durch den umgebenden Hochwald beeinträchtigt.
Auf den Südwestabhängen des Berges waren früher die sog. Steinwiesen, auf denen
viele sehr harte Quarzitblöch verstreut lagen. In Lipnice
(Limpach) lebten damals Steinmetze, die aus ihnen mit Hilfe von Keilen Bordsteine,
Tür- oder Fenstersäulen und andere Produkte herstellten. Deswegen sind diese
Steinblöcke allmählich aus den Wiesen und Feldern verschwunden und heute findet
man sie nur noch an den eigentlichen Abhängen des Berges.
Das Felsenmassiv auf dem Gipfel des Bilfertsteins.
Foto: Jiří Kühn.
Einer der Quarzitblöcke am Berghange.
Foto: Jiří Kühn.