Červený rybník bei Pihel
(Rotteich bei Pihl)
Blick auf den Roten Teich vom Südufer aus.
Foto: Jiří Kühn.
Der etwa 9 ha große Červený rybník (Rotteich) liegt in der Gemeinde Pihel (Pihl) etwa 300 m östlich der Česká Lípa (Böhmisch Kamnitz) nach Nový Bor (Haida) führenden Hauptstraße. Sein Name soll von der rotbraunen Farbe des Wassers, das aus den umliegenden Moorwiesen fließt, abgeleitet sein. Aus ihm entspringt der Pihelský potok, der nach etwa 2 km unter dem Pihelský vrch (Pihlerberg) in den Dobranovský potok-Bach (Rodowitzer Bach) mündet.
Der Teich wird schon im 16. Jahrhundert erwähnt und gehörte von der Mitte des
18. Jahrhunderts an zur Herrschaft Nový zámek (Neuschloss). In den napoleonischen
Kriegen kam es am 20. August 1813 zu einem Treffen preußischer und österreichischer
Patrouillen, in dem Jean Henri de Valmont erschossen wurde, den man am Ostfuße
des Chotovický vrch (Kottowitzer Berg) begraben hat.
In der Nähe des Červený rybník lag früher der sog. Zippelteich, der größte der
Teiche von Pihel, der am Anfang des 19. Jahrhunderts abgelassen und in Wiesenland
verwandelt worden ist. Im stürmischen Jahre 1848 fanden auf diesen Wiesen große
Manöver der Nationalgarden aus der ganzen Herrschaft Sloup (Bürgstein) statt.
Auch der Červený rybník wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert abgelassen,
später hat man ihn aber durch Überflutung eines abgebauten Torflagers wieder
angespannt. Heute wachsen auf seinem Spiegel Seerosen und in den umgebenden
Feuchtwiesen kommen auch seltenere Pflanzen, wie z. B. die Sumpf-Schlangenwurz
oder das Alpen-Laichkraut vor.
Die torfigen Ufer auf der Nordseite des Teiches gehen in wassergesättigte Birkenbestände mit Erlen, Espen und teilweise auch Asch-Weiden über. In den helleren Bereichen kommt das seltene Firnisglänzende Sichelmoos vor, das zu den bedeutendsten in Böhmen gehört und der Hauptgrund für die Ausweisung des Naturdenkmals im Jahr 2013 war. Andere Pflanzen wie das Breitblättrige Knabenkraut, das Sumpf-Blutauge, das Sumpf-Weidenröschen und der Sumpffarn wachsen hier. Unter den Tieren ist das Vorkommen der gefährdeten Sumpf-Windelschnecke und des Dunklen Kegelchen, der seltenen Segellibelle Kleiner Blaupfeil und der Schmetterlinge Purpurbär und Heidelbeer-Schnabeleule von Bedeutung. Unter den Käfern ist das Vorkommen von Blattkäfern der Arten Plateumaris bracata, Donacia cinerea oder Timarcha metallica erwähnenswert. Interessant ist auch die Population des seltenen Nachtfalters Arenostola phragmitidis, die die stärkste in Böhmen bekannte ist.
Die grasbewachsenen Ufer und die lichten Wälder am Südufer des Teiches laden im Sommer zum Baden ein.
Blick auf den Roten Teich vom Damm aus.
Foto: Jiří Kühn.