Pihelský vrch - Pihelský hrádek
(Pihlerberg - Burg Pihl)

Der Pihelský vrch (Pihlerberg, 315 m) ist ein nicht besonders hoher, isolierter Basaltkegel, der sich steil über dem alten Teile der Gemeinde Pihel (Pihl) am Dobranovský potok (Rodowitzer Bach, Kleisbach), etwa 2 km südwestlich von Sloup (Bürgstein) erhebt. Auf seinem Gipfel stand früher eine Burg, von der sich aber heute fast nichts erhalten hat. Später wurde auf seinem kahlen Gipfel ein Holzkreuz aufgestellt und nach 1851 wurde der Hügel allmählich aufgeforstet. Der verlassene Basaltsteinbruch an seinem Südwesthange war früher eine bekannte Fundstelle des Minerals Chabasit.

Die Burg Pihel (Pihl) wurde wahrscheinlich am Anfange des 14. Jahrhunderts gegründet und wird zum ersten Male 1396 erwähnt. Ihr Gründer ist nicht mit Sicherheit bekannt, es könnte sich aber am ehesten um Hynek Zajíc z Házmburka (Zbinko Hase von Hasenburg) handeln. Nach seinem Tode 1363 übernahm sie sein Sohn Vilém (Wilhelm), der zu den bedeutendsten böhmischen Adeligen gehörte, und 1402-1408 schrieb sich Wilhelms Bruder Hinko Hase "von Pihl". Noch vor 1421 kam die Burg an Jan z Chlumu (Johann von Chlum), genannt Kepka, der aus dem nahen Svojkov (Schwoika) stammte. Als Soldat begleitete er im Jahre 1415 Jan (Johann) Hus auf das Konzil in Konstanz, auf dem Wege befreundeten sie sich und nach seiner Rückkehr nach Böhmen wirkte er als einer der wenigen Anhänger des Jan Hus im Leitmeritzer Kreise. Er behielt Pihel aber nicht allzu lange, denn schon im Herbst 1421 wurde die Burg auf kurze Zeit von den Parteigängern des Königs erobert. Sie wurde zwar bereits im Juni des folgenden Jahres von den Hussiten zurückerobert, aber 1423 bemächtigte sich Hynek Hlaváč z Dubé (Hinko Hlavatsch von Dauba) der Burg, der sie der Herrschaft Česká Lípa (Böhmisch Leipa) einveleibte. Im Laufe dieser Kämpfe ist die Burg wahrscheinlich vernichtet worden und gleichzeitig hören auch die Nachrichten über Jan z Chlumu auf. In der Beschreibung der Herrschaft aus dem Jahre 1455 wird die Burg Pihel nicht mehr erwähnt und bei der späteren Teilung des Besitzes der Berkas im Jahre 1502 wurde sie Teil der Herrschaft Sloup (Bürgstein).
Die Ruinen der Burg haben sich angeblich bis in das 17. Jahrhundert erhalten, später wurden sie als Baumaterial ins Dorf gefahren. Zum Untergange der Burg trug auch der Steinbruch am Südwesthange des Hügels bei.

Heute sind nur ganz unscheinbare Spuren der Burg übrig geblieben. Auf dem Gipfel befindet sich die grosse rechteckige Grube eines ehemaligen Kellers, über dem offensichtlich früher das turmartige Hauptgebäude der Burg stand. Der niedrigere südwestliche Ausläufer des Hügels ist vom Gipfel durch eine seichte Vertiefung getrennt, die dicht über der Steinbruchwand mit einem kleinen Mauerrest abgeschlossen ist. Aus dem unteren Teil der Burg hat sich eine kleine rechteckige Fläche mit Grundmauerrestenn in der Südostecke erhalten.
Vor einiger Zeit hat man in den Ruinen Pfeilspitzen, ungewöhnlich geformte Hufeisen, eiserne Türangeln, Teile von Rüstungen und ein Bruchstück einer Waffe gefunden. Einige dieser Funde waren früher im Museum auf der Burg Oybin ausgestellt.

Text: Jiří Kühn; Übersetzung: Petr Kühn.