Teufelsmühle
In der ehemaligen Mühle befindet sich heute ein Hotel mit einem Restaurant.
Foto: Jiří Kühn.
Die Teufelsmühle ist eine ehemalige Mühle, die im tiefen Tal des Goldbaches, zwischen den steilen Hängen des Töpfer und des Ameisenberges, etwa 1,5 km unterhalb des Ortskerns von Oybin steht. Es ist wahrscheinlich die älteste Mühle in Oybin, die schon zur Zeit des Cölestinerklosters an der Wende des 15. und 16. Jahrhunderts existierte. Erstmals erwähnt wird sie jedoch 1562 als Sägemühle, die 12 Jahre später in eine Getreidemühle umgewandelt wurde. Im Jahr 1848 brannte das Hauptgebäude der Mühle ab und wurde anschließend wieder aufgebaut, um u.a. eine Spinnerei unterzubringen. Ein weiteres Gebäude, das früher die Mühlenhelfer beherbergte, wurde beim Bau der Eisenbahn von Zittau nach Oybin 1890 abgerissen. Nach 1956 war es Erholungsheim der Kirow-Werke Leipzig, heute ist es ein Hotel mit Restaurant.
Trotz ihres heutigen Namens soll die Mühle nichts mit Teufeln zu tun gehabt haben. Der Volksmund erzählt, dass der hiesige Erbmüller Herbrig, als er nach langer kinderloser Ehe endlich eine Tochter bekam, über der Eingangstür der Mühle das Bild einer Taube aufhängte, mit einer Inschrift, die besagte, dass eine Taube beim Abendgebet eingeflogen sei und dem Haus große Freude gebracht habe. Die Mühle wurde damals mundartlich "Toiblmühle" genannt, was um 1800 zu Teufelsmühle verkürzt wurde. Nach einer anderen Legende aber kam der Teufel wegen eines Mönchs in die Mühle. Noch 1834 wurde die Mühle auch "Einsiedelmühle" genannt, weil sich in ihrer Nähe eine Einsiedelei befand.
Haltestelle Teufelsmühle der Schmalspurbahn Zittau - Oybin.
Foto: Jiří Kühn.
Steinkreuz von 1670.
Foto: Jiří Kühn.
Gedenktafeln an der Straße gegenüber der Mühle.
Foto: Jiří Kühn.
Heute befindet sich an der Mühle die gleichnamige Haltestelle der Zittauer Schmalspurbahn, von der aus markierte Wege zum Töpfer führen. An der Kreuzung hinter dem Bahnübergang befindet sich ein Steinhaufen mit einem massiven Steinkreuz, auf dessen einst abgebrochenem linken Arm die Jahreszahl 1670 eingemeißelt ist. Einige Heimatforscher glauben jedoch, dass sie zu einem späteren Zeitpunkt in den Stein gemeißelt wurde. Das Kreuz stand ursprünglich bei der alten Einsiedelei an der Straße nach Zittau, an deren Stelle 1706 ein neues Haus gebaut wurde, das immer noch "Einsiedel" heißt. Es soll beim Bau der Straße irgendwann vor 1828 von dort an seinen heutigen Standort versetzt worden sein. Nach verschiedenen Legenden sollte das Kreuz an die Ermordung eines jungen Mädchens oder des letzten Einsiedlers hier erinnern.
Hinter der Straße gegenüber der Mühle befindet sich am Hang des Ameisenbergs eine kleine Plattform mit einer Bank, auf der sich zwei Gedenktafeln im unteren Sandsteinfelsen befinden. Die größere, 1681 gravierte, erinnert an den Besuch von Kurfürst Johann Georg II. von Sachsen und Kronprinz Johann Georg III. von Sachsen am 18. Mai 1665, die kleinere, in einer flachen Nische eingelassene Tafel an den Besuch von König Anton I. von Sachsen am 19. Oktober 1829.