Šibeniční vrch bei Varnsdorf
(Galgenberg bei Warnsdorf)
Blick auf Varnsdorf mit den Gipfeln des Hrádek und Špičák im Hintergrund.
Foto: Jiří Kühn.
Der Šibeniční vrch (Galgenberg, 386 m) ist eine wenig auffallende, südlich des Bahnhofes von Varnsdorf (Warnsdorf) aufsteigende Anhöhe aus Phonolithgestein, die im Südosten durch einen flachen Sattel mit dem Pěnkavčí návrší (Finkenhübel, 410 m), dessen Gipfel sich bereits auf deutschem Gebiet befindet, zusammenhängt. Der Name erinnert daran, dass sich hier früher der Richtplatz der Stadt Varnsdorf befand. Im siebenjährigen Krieg im Sommer 1757 lagerten auf ihm Soldaten der österreischischen Armee, die in der Umgebung die sich aus Böhmen zurückziehenden preussischen Abteilungen beunruhigten. Später wurden an seinem Südwestfuss einige Steinbrüche angelegt, die aber heute schon verlassen sind.
Als 1887 die Sektion Warnsdorf des Gebirgsvereins für das nördlichste Böhmen
gegründet wurde, entschlossen sich ihre Mitglieder, den Galgenberg zu einem
Ausflugs- und Erholungsgelände auszubauen. Vom Abhang zum Bahnhof fuhren sie
den hier liegenden Gesteinsschutt ab und legten dort Wege mit einigen Ruheplätzen
mit Bänken an, um die sie Bäumchen und Gebüsch pflanzten. Auf dem höchsten Punkt
bauten sie einen 8 m hohen hölzernen Aussichtsturm, der am 6. Augut 1887 feierlich
eröffnet wurde.
Dieser Turm diente der Öffentlichkeit aber nur zehn Jahre, denn am 28. November
1897 haben die Warnsdorfer Einwohner ihn zur Feier des Sturzes der Regierung
Kazimir Badenis angezündet, da sie bestrebt war, die tschechische der deutschen
Sprache als Amtssprache gleichzustellen, womit sie einen starken Widerstand
unter den die von Deutschen besiedelten Gebiete Böhmens vertretenden Abgeordneten
hervorgerufen hatte.
Trotzdem der Šibeniční vrch von seinen grasbewachsenen Abhängen interessante Ausblicke bietet, lockt er nicht viele Ausflügler an. Besonders von seinem Nordhange schweift der Blick über die Stadt Varnsdorf zu ihren Dominaten Hrádek (Burgsberg) und Špičák (Spitzberg) hinaus.