Marschnerova louka
(Marschners Wiese)

Marschners Wiese befindet sich etwa 1 km nördlich von Dolní Chřibská (Niederkreibitz) unterhalb der Einschicht Liščí Bělidlo (Irigtbleiche). Ende 1995 wurde sie als Naturschutzgebiet ausgewiesen und nach dem hervorragenden Amateur-Botaniker des Šluknovský výběžek (Schluckenauer Zipfel) benannt.

Vom botanischen Standpunkt ist Marschners Wiese einzigartig. In einem flachen, von drei Rinnsalen durchflossenen Tale sind bunte Pflanzengesellschaften konzentriert. Man sieht hier eine Moorwiese und eine feuchte Wiese, Flächen mit überwiegenden Seggen und auch trockenere Biotope. Im Jahre 1996 wurden hier 234 Arten von höheren Pflanzen festgestellt. Vom Frühling bis zum Herbst erscheint hier eine reiche Auswahl von blühenden Pflanzen, von denen z. B. die Orchideenarten, wie das Breitblättrige Knabenkraut, das Fuchssche Knabenkraut und die Sumpf-Stendelwurz besonders bedeutend sind. Es wachsen hier auch andere geschützte Pflanzen, wie z. B. Wollgräser, der Fieberklee, die Torf-Segge. Infolge der hohen Niederschläge sind hier charakteristisch auch subatlantische Arten vertreten, wie z. B. die Spitzblütige Binse oder der Sumpf-Hornklee, vereinzelt kommen auch wärmeliebende Arten mitteleuropäischer Verbreitung (Pechnelke) vor. An die bunte Standortmosaik sind in ihrem Vorkommen auch die verschiedensten Tierarten gebunden. Von ihnen sind vor allem die Bergheuschrecke, die Wanderheuschrecken und Blattkäfer zu nennen, von den Vögeln wurden hier u.a. die Goldammer oder der Schlagschwirl, von den Kleinsäugetieren die Zwergmaus festgestellt.

Die landwirtschaftliche Nutzung der umliegenden Wiesen hat in den 70er Jahren zum Eingehen einiger an Feuchtstandorte gebundener Arten beigetragen. Die Fläche des heutigen Naturschutzgebietes blieb zwar zum grössten Teil unberührt, auf einem Teil der Wiese hat sich aber ein Erlengebüsch entwickelt und es begannen auch einige Unkrautarten (Kratzdisteln, Sauerampfer, Brennessel) aus der Umgebung in die Wiese vorzustossen. Im Jahre 1994 wurde die Wiese im Zusammenhang mit ihrer geplanten Ausweisung als Naturschutzgebiet gemäht und der Erlenbewuchs, an dessen Stelle sich heute wieder die Vegetation der Feuchtstandorte ausbreitet, wurde entfernt.
Da sich die Anfluggehölze und Unkrautarten aus den umgebenden Wiesen sehr schnell ausbreiten, ist zur Erhaltung der geschützten Pflanzenarten und der gesamten Reichhältigkeit des geschützten Gebietes eine regelmässige Mahd notwendig. Die Fläche des Naturschutzgebietes wird mosaikartig gemäht, z. B. die Flächen, aus denen Orchideen vorkommen, werden im Spätsommer gemäht, damit die Samen der später blühenden Pflanzen ausreifen können.

Text: Jiří Kühn; Übersetzung: Petr Kühn.