Lesní divadlo bei Sloup
(Waldtheater bei Bürgstein)

Das Waldtheater liegt in einer seichten Vertiefung am südwestlichen Fusse des Sandsteinvorsprunges Na Stráži (Wachstein), etwa 0,5 km südlich von Sloup (Bürgstein). Sein Bau wurde im Jahre 1920 nach dem Plane des Malers Ringel begonnen und im folgenden Jahre wurde es feierlich eröffnet mit der Aufführung von G. Hauptmanns "Die versunkene Glocke". Das Theater nutzte ein gegliedertes Felsenmassiv aus, hinter dem sich die Betriebsräume verbargen. Die Bühne war an der Nordseite mit einem etwa 3,5 m hohem zylinderförmigen Turm abgeschlossen, der mit dem Felsenmassiv durch eine mit einem gotischen Tore durchbrochene Steinmauer verbunden war. Ausserdem gab es hier noch einige, durch in den Felsen gehauene Gänge und Tunelle verbundene hölzerne Bauten. Im Graben unterhalb der Bühne war der Orchesterraum und auf dem gegenüberliegenden Hange wurde der Zuschauerraum mit Holzbänken für etwa 1600 Zuschauer hergerichtet.
Das Theater diente nicht nur den kulturellen orführungen der lokalen Dilettanten- und Sängervereinigungen, sondern auch Gastspielen verschiedener Amateur- und Berufsensembles aus weiter entfernten Orten. Die Tradition der Theatervorstellungen konnte sich auch nach dem Zweiten Weltkriege eine Zeit lang erhalten. Vom 5. zum 7. Juli 1946 fand hier eine Verbrüderungsfeier mit den Lausitzer Sorben statt, die eine Aufführung aus der sorbischen Geschichte "Knjez a robocán" darboten. Im Sommer 1958 wurden hier die Festspiele des "Mikowetz-Sommers 1958" abgehalten, für die das Theater von 1957 bis 1959 grosszügig neu hergestellt wurde. Es wurde dabei die Bühne neu hergestellt, die Zuschauerbänke erneuert und Eintrittstore mit Kassen und neue Sozialeinrichtungen gebaut. Nach 1960 verfiel das Interesse am Waldtheater zusehends, die neuen Einrichtungen gingen schnell zugrunde und im Jahr 2000 wurde sogar der steinerne Turm und die Mauer mit dem Tore abgerissen.
Im Frühjahr 2004 wurde aber die Bühne und der Zuschauerraum neu aufgebaut, die Felsentunelle ausgeräumt und ein Jahr später wurde sogar die steinerne Mauer mit dem Tor und Turm neu aufgebaut. Dank dieser Erneuerung wird das Theater in der Sommerszeit wieder zu kulturellen Veranstaltungen verwendet.

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Text: Jiří Kühn; Übersetzung: Petr Kühn.